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Fazit 2012 PDF Drucken E-Mail

Eindrücke vom dritten Film- und Medienforum Niedersachsen in Lüneburg

Elisa d’Augello haben wir kurz vor der Veranstaltung als Praktikantin gewinnen können, um sie dann umgehend zu bitten, aus Ihrer Sicht über einige Forumsthemen zu schreiben.
Die beiden nachfolgenden Beiträge stammen von Jörg Witte und Karl Maier.


Kino: Konzepte für die Zukunft?
Elisa d’Augello

Sinkende Zuschauerzahlen, ein alterndes Kinopublikum oder gar Kinoschließungen: Wie kann man diesen Tendenzen begegnen und die Zukunft des Kinos sichern? Ziel des vom Rundfunkjournalisten Norbert Bourgeon moderierten Panels war es, neue Konzepte fürs Kino zu erörtern. Tatsächlich streifte die rege Diskussion verschiedenste Themen – der sprunghafte Wechsel mag Zeichen für die hohe Emotionalität sein, mit der das Thema verbunden scheint.
Zeitweilig markierten die Kinoprogrammpreise einen Schwerpunkt. Karl-Heinz Meier vom Lichtburg Kino Quernheim betonte, dass diese als Anreiz für das Wagnis dienten, auch ungewöhnliche Programme im Kino zu präsentieren – in Niedersachsen sind sie jedoch deutlich niedriger als in anderen Bundesländern. Daher stehe der Aufwand der Einreichungen nicht im Verhältnis zu den ausgeschütteten Summen. Doch laut Antje Höhl von der Niedersächsischen Staatskanzlei sei der zur Verfügung stehende Topf begrenzt und es könne nicht ein Bereich zu Lasten anderer gestärkt werden – beispielsweise die Kinoförderung gegenüber der Förderung von Medienschaffenden.
In diesem Zusammenhang wird Kritik an der Förderpraxis der nordmedia laut: Diese fördere Filme, ohne vorher zu prüfen, ob sie überhaupt für das Kino geeignet seien. Ein Großteil der geförderten Filme werde lediglich im Fernsehen ausgestrahlt, bestätigt Frau Höhl, denn die Mittel seien für den Rundfunk bestimmt.
Lange kreiste die Diskussion auch um das Kinopublikum von heute. Es gebe einen Zuschauerrückgang in der Altersgruppe von 16 – 35 Jahren, während Zuwächse im Bereich 45 aufwärts zu verzeichnen seien, so Herr Meier. Obwohl er Göttingen als Studentenstadt bezeichnet, bestätigt auch Herr Schweckendiek, dass ein junges Publikum häufig nur noch durch Sonderveranstaltungen mit Eventcharakter zu erreichen sei.
Dominant war die Frage, wie man ein junges Publikum für das Kino gewinnen kann. „Wir bilden auch aus“, so Ruth Rogée vom Scala Programmkino in Lüneburg. Auf diese Weise sei einerseits für Nachfolger gesorgt, andererseits entwickelten die jungen Mitarbeiter bereits jetzt erfolgreiche Konzepte, um auch ihre Altersgenossen zu erreichen. So betrieben diese die Facebook- Präsenz des Kinos und sorgten bei Formaten wie Sneak Previews für volle Säle.
Doch sind allein zeitgemäßere Werbemaßnahmen der Schlüssel für die Begeisterung eines jungen Publikums oder hat das zunehmende Desinteresse am Kino komplexere Gründe? Ansätze dazu sowie konkrete Konzepte für das Kino von morgen hat die Diskussion leider nicht hervorgebracht.

KurzFilmAgentur Hamburg
Die Agentur bietet eine Infrastruktur für die Verbreitung von Kurzfilmen, die es laut Alexandra Gramatke so vorher nicht gegeben habe. Kurzfilme können einzeln als Vorfilme oder in Form von kompletten Programmen bezogen werden. Zudem gibt es ein Kurzfilmabo, welches die frei Wahl aus einem ca. 400 Titel umfassenden Katalog ermöglicht. Der Einsatz von Kurzfilmen als Vorfilme kann von der Filmförderungsanstalt mit 1.500 Euro bezuschusst werden. Die Auswertung von Kurzfilmen erfolgt auch im Fernsehen sowie online, wobei entsprechende Sendeplätze im Fernsehen rar und die Minutenpreise in den letzten Jahren stark gefallen seien. Bezogen auf das Internet sei eine sorgfältige Auswahl geeigneter Portale besonders wichtig, damit Kurzfilme nicht als bloßer content in der Fülle des Angebots untergingen. Hauptkriterium für die Aufnahme in den Katalog der Kurzfilmagentur ist eine Spieldauer von maximal zehn Minuten. Nach Aufnahme erfolgt ein exklusiver Vertrieb durch die Kurzfilmagentur, wobei der Produzent 65% der Erlöse erhält.

Aktuelles vom NDR Fernsehspiel
Sabine Holtgreve, Redakteurin für TV- und Kinofilme, sprach über Tendenzen sowie aktuelle Projekte beim NDR. Insbesondere nach dem Fall Heinze bemühe man sich um mehr Transparenz bei der Auftragsvergabe, was sich beispielsweise in den Ausschreibungen zu neuen Tatort-Folgen widerspiegele. Weiterhin führe man Regiecastings durch und wende ein Vier-Augen- Prinzip an, nach dem jeweils ein Vertreter aus Redaktion und Produktion an Prozessen beteiligt sei.
Weiterhin strebe der NDR eine zeitgemäßere Erzählweise an. Hierzu sollten junge Regisseure an Formate des NDR herangeführt werden – ein Beispiel hierfür sei der Tatort "Feuer über Flottbek", für den Özgür Yildirim Regie führte. Zudem begleite der NDR junge Filmemacher aus der Region und sei in Bezug auf Kinofilme an der längerfristigen Zusammenarbeit mit erfolgreichen Regisseuren, wie beispielsweise Fatih Akin, interessiert.
Ein Punkt, der Frau Holtgreve zudem besonders am Herzen liegt, sind intelligente Komödien mit zeitgemäßen Inhalten – keinesfalls zu verwechseln mit „Schmunzeldramen“. Auch beschäftige den NDR die Frage, wie jüngere Menschen als Zuschauer zurückgewonnen werden können. Frau Holtgreve meint, die jüngere Generation wende sich immer mehr vom linearen Fernsehschauen ab und wünscht sich grundsätzlich mehr Mut bei dem Versuch, auch dieses Publikum anzusprechen.

Work in Progress
Barbara Klimmeck arbeitet derzeit am Drehbuch für "Arne und die Kanzlerin". Protagonist ist ein Junge, der durch die Gründung einer Band Geld für die Therapie seines wegen der Arbeit im Schacht Konrad an Leukämie erkrankten Vaters sammeln will. Inspiration lieferte Frau Klimmek ein Treffen mit der Kinderband „Reaktion“, welches ihr verdeutlichte, dass Kinder mitunter bereits sehr früh eine politische Meinung entwickelten und in der Lage seien, diese auszudrücken.
Mit dem dokumentarischen Film "Noch hier, schon da" begleitet Roswitha Ziegler von der Wendländischen Filmcooperative das Ableben ihres an Krebs erkrankten Ehemanns, dem Theaterregisseur und Schauspieler Jochen Foelster. Während Herr Foelster mit seiner Zustimmung zur Erstellung des Films noch bewusst seine „letzte Rolle“ angenommen habe, lösten sich seine kognitiven Fähigkeiten nach einem Schlaganfall zunehmend auf. So dokumentiert Frau Ziegler einen Prozess von Verschwinden und Zerfall. Dabei versuche sie immer wieder, die Perspektive ihres Mannes einzunehmen, benutze jedoch gleichzeitig die Kamera als Distanzmittel. Der Film soll auf dem Sendeplatz Late Night bei Arte ausgestrahlt werden.
Produzent Uwe Nagel, Regisseurin Sylvia Hepe und Puppenspieler Michael Hepe entführen uns in den Urwald. Bei "Puppenschau – Der Urwald tickt nicht richtig" handelt es sich um einen Puppentheaterfilm mit dezent und kindgerecht eingesetzter 3D-Technologie. So habe man auf Effekthascherei verzichtet, dafür aber den Abstand der Kameras an den von Kinderaugen angepasst. So sollen die Kinder bei jedem der zwölf Teile des Projektes Puppenschau das Gefühl haben, live dabei zu sein. Und Ricki, dem Affen aus 250 Einzelteilen, die Hand schütteln zu können. Echt knorke!

Wilfried Huismann: Investigative Filmarbeit
In seinem Film "Der Pakt mit dem Panda" sowie im „Schwarzbuch WWF“ zeichnet der Journalist Wilfried Huismann ein düsteres Bild: Der WWF sei in erster Linie ein Geschäftsmodell und verhalte sich insbesondere im Rahmen seiner auf der Südhalbkugel durchgeführten Projekte zu industrienah. Auf die Veröffentlichungen von Film und Buch folgte ein langwieriger Rechtsstreit. Das „Schwarzbuch WWF“ war noch vor gerichtlichen Entscheidungen zwischenzeitlich praktisch vom Markt verschwunden, da Buch- und Versandhändler vom WWF eingeschüchtert wurden, schilderte Huismann. Die Dokumentation über den Umweltriesen wurde bei ihrer Fernsehausstrahlung gegen Mitternacht von etwa 600.000 Zuschauern gesehen, während sich zwei Wochen später knapp eine Million Mediathek-Abrufe verzeichnen ließen. Huismann berichtete von einer regen Resonanz– er habe zahlreiche Mails insbesondere von jungen Menschen erhalten und von illegalen Übersetzungen in die Sprachen der Advivasi gehört. Zu weiteren Ausstrahlungen werde es jedoch vermutlich nur in Ausnahmefällen kommen, da die meisten Anstalten den Konflikt mit dem WWF fürchteten – Huismann selbst ist dankbar für die Unterstützung, die er vom WDR als produzierendem Sender erhielt. Für seine Arbeit erhielt er den Otto Brenner Preis für kritischen Journalismus.
Elisa d’Augello


Reflexionen und Anregungen
Jörg Witte

Chance für den kleinen Werwolf
so titelte die Presse die erste Diskussionsrunde des Forums. Kinder bewerten und sehen Filme anders, sie weichen oftmals ab von den Erwachsenen-Jury-Beurteilungen. Dies muss vorausgeschickt werden, denn die allererste Runde im Kloster Lüne debattierte über Filmempfehlungen von Kindern für Kinder. Für Norbert Mehmke von der Landesarbeitgemeinschaft Jugend und Film und vom Mobilen Kino Niedersachsen sind Bewertungen durch Kinder sehr wertvoll, um Filme für Kinder in seiner filmpädagogischen Arbeit besser einsetzen zu können.
Um diese Idee auch umsetzen zu können, sei eine heimatnahe Juryarbeit und damit keine Verletzung der Schulpflicht notwendig, so Antje Höhl von der Niedersächsischen Staatskanzlei, die weiter anmerkt, dass der Dialog, der angeregt werde und die Grundfertigkeiten, die in dieser Juryarbeit geschult würden, auch anderswo anwendbar seien, also nachhaltig sind. Die Arbeit der Jurys könne an die SchulKinoWochen angedockt werden, so Höhl weiter. Auch Florian Vollmers vom Filmfest Osnabrück stimmt zu und berichtet von den Erfahrungen der Kinder- und Jugendjurys des Festivals.
Im Idealfall, so wird in der Runde konstatiert, frage die Jurytätigkeit die Medienund Filmkompetenzbildung konkret ab, die in der Schule zuvor vermittelt werde. Eine etwas optimistische Einschätzung, muss man doch flankierend auch eigene Kriterien für diese Kinderjuryarbeit zusammen mit Filmpädagogen entwickeln, wie auch Holger Tweele anmerkt. Dies wird als nächster Schritt nötig sein, neben der politischen Überzeugungsarbeit und der Aufgabenverteilung. Bettina Buchler von der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW) hat dazu auch schon konkrete Pläne. Vermutlich werden wir auf dem 4. Film- und Medienforum im Herbst 2013 eine erste Zwischenbilanz dieser Idee ziehen können.

Die Glücklichen
nennt sich das Filmteam, das einen Spielfilm gemeinsam realisiert hat, in dem sich einer oder eine von den erwachsenen Kindern eines Firmenpatriarchen glücklich schätzen kann, der oder die den Vater ermordet, weil er oder sie dadurch das Vermögen erbt. In 6 Tagen gedreht, mit sechs Kameras gleichzeitig, ein halbes Jahr geschnitten. Das Ergebnis heißt: "Leg ihn um!" Gefördert von nordmedia, gedreht im Wendland, ein Film, der beim Publikum ankommen wird, zumal er über Crowd Funding bereits eine eigene Filmfangemeinde sein Eigen nennt. In Lüneburg präsentierten der Regisseur und Schauspieler Jan Georg Schütte und Darsteller Oliver Sauer den Film.

"Fünf Jahre"
ist nur der Arbeitstitel eines weiteren Films über den unschuldig in Guantanamo inhaftierten Bremer Murat Kurnaz. Kein Biopic, so der Produzent Fabian Maubach von teamworx, sondern ein Film über das System Guantanamo. Ein System, in dem Unschuldige nicht vorgesehen sind, so dass Murat Kurnaz zum Problem wird, weil er unschuldig ist. Ein dramatischer Stoff, der auf den internationalen Markt ausgerichtet, sich ausschließlich Kurnaz’ Zeit in Deutschland vor seiner Inhaftierung und der Gefangenschaft und Folter in Guantanamo widmet. Zeigten wir letztes Jahr auf dem Film- und Medienforum den in Deutschland nicht ins Kinos gekommenen Dokumentarfilm "Die Guantanamo Falle", so ist dieser ebenfalls von nordmedia geförderte Film auf den Kinoeinsatz und große Festivals projiziert.
Maubach demonstrierte in seiner Präsentation übrigens sehr anschaulich wie man den Hauptdrehort in Brandenburg mit digitaler Bearbeitung in Guantanamo auf Kuba verwandeln kann. Dass auf dem Gelände der ehemaligen Cargo Lifter Produktionshallen, auf dem gedreht wurde, heute mit „Tropical Island“ eine Art karibisches Inhouse Ferienparadies steht, lässt angesichts des Filmthemas eine eher sarkastische Note zurück.

Die Simulation 2014
Was wäre, wenn 1914 der Schlieffen-Plan auf wikileaks veröffentlicht worden wäre, wenn der belgische König Albert I. eine eigene Website gehabt hätte, wenn CNNs „Breaking news“ den Ausbruch des 1. Weltkriegs life weltweit verkündet hätten? Damit beschäftigt sich ein spannendes Projekt der zero one Produktion in Zusammenarbeit mit der Leuphana. Mit den heute gewohnten Kommunikationsmöglichkeiten sich ein Jahrhundert zurückversetzen. „Heute ist 1914“. Für dieses Projekt werden noch Partner gesucht, die Inhalte liefern, die die Idee lebendig werden lassen, so Tobias Büchner von zero one. Trotzdem bleibt die Frage, wozu diese Zeitsimulation? Obwohl: was wäre wenn, war schon immer ein Klassiker!
"Fraktus" ist dafür ein gutes Beispiel und hat es ja schon geschafft. Man fragt nicht mehr, was wäre wenn, sondern es ist bereits gewesen. In der ausverkauften Scala lief der Film vor gut informierten Zuschauern und die anschließende, von Thomas Schäffer moderierte kurzweilige Diskussion mit Regisseur Lars Jessen und dem Publikum, ließ keine Fragen unbeantwortet. Oder doch? Die letzte Frage aus der ersten Reihe …

Das Moving Image Lab
Mit der Vernetzung von allem was möglich ist beschäftigt sich das Moving Image Lab der Leuphana Universität Lüneburg. Additiv in Imagefilme Dokumentarfilmsequenzen, Satellitenaufnahmen und Comics setzen, Apps in Fictionserien integrieren, der Möglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt. Warum allerdings das Moving Image Lab damit ein von einem großen industriellen Partner abgelehntes Modell präsentierte, wollte kaum jemand im Publikum verstehen. So konzentrierte man sich dann doch eher auf nachvollziehbarere Themen wie die bereits letztes Jahr vorgestellte Idee zur öffentlichrechtlichen Grundversorgung: wie können da Formate zwischen gamefiction, zivilgesellschaftlichem Engagement und neuen Formen von Wissensvermittlung aussehen. Diese Frage bleibt jedoch wieder quasi als Hausaufgabe hängen, bildete sie doch den Abschluss dieser ebenfalls von Thomas Schäffer moderierten letzten Diskussionsrunde.
Jörg Witte


Neues aus den Anstalten - Kurzfilme zum Finale
Karl Maier

Pia Lenz und Christian von Brockhausen stellen als Videojournalisten des NDR Dokumentationen eigenständig her, sind also Autoren und Regisseure zugleich. In "Hudekamp – ein Heimatfilm" versuchten sie, zu zweit den verarmten Lübecker Stadtteil Hudekamp als Lebenswelt zu erschließen. Dafür mieteten sie ein Zimmer an und profitierten davon, dass die Anwohner sich ihnen innerhalb ihres achtwöchigen Aufenthalts mehr und mehr öffneten, da ihre Rolle als Journalisten in den Hintergrund trat.
Für "Sieben Tage - Unter Toten" erhielt Christian von Brockhausen den Bremer Fernsehpreis in der Kategorie Innovation. Für Dirk Neuhoff, Leiter der Abteilung Dokumentation & Reportage beim NDR, sind diese beiden Projekte Beispiele, dass sich der NDR wieder stärker dem Alltag zuwende mit seinen sozialen und politischen Problemen. Der Trend zu großen Stoffen wie "München 72" sei nicht mehr so stark ausgeprägt.
Als großer Stoff, der zumindest in der Region beheimatet ist, stellte Reinhard Beetz "Münchhausen, die Geschichte einer Lüge" (mit Ben Becker als Münchhausen) kurz vor, eine Produktion der Gebrüder Beetz Filmproduktion, die demnächst im Fernsehen ausgestrahlt wird.

Crossmedia
Bruder Christian Beetz berichtete übe crossmediale Konzepte. Von der Dokumentation "Blood in the Mobile" gab es Fassungen von 85, 52, 43 sowie 28 Minuten Laufzeit für die verschiedenen Verbreitungskanäle Kino, Fernsehen und Internet.
Auf die Frage von Moderator Fritz Wolf, ob Crossmedia heiße, Filme beliebig zu zerstückeln, erwiderte Christian Beetz man müsse vom Inhalt ausgehen und diesen dann zielgruppengerecht verteilen. Zudem seien Kampagnen im Internet von großer Wichtigkeit, um junge Menschen zu erreichen. "Blood in the Mobile" wurde mit dem Cinema for Peace Award und weiteren Preisen ausgezeichnet.
Das TVLab von ZDFneo hat 2012 einen Wettbewerb durchgeführt, der Zuschauer aufrief, ihre Ideen ins Fernsehen zu katapultieren. Carolin Rademacher berichtete, wie sieben der eingesendeten Konzepte durch ZDFneo ausgewählt und pilotiert wurden. Danach durften die Zuschauer über die Piloten abstimmen. Der Gewinner, die Cartoonserie Deutsches Fleisch, ging im Anschluss in Staffelproduktion.

Kurzfilme im Kino
Um 18 Uhr läutete dann die Klosterglocke das diesjährige Film- und Medienforum im Kloster aus und den Sonntag ein. Doch für viele Teilnehmer war noch nicht Feierabend, denn im Scala Kino standen noch drei Kurzfilme auf dem Programm. Tags zuvor liefen dort bereits die Kurzspielfilme "Nachtwächter", der von Produzent Amon Thein vorgestellt wurde, und "Linie 102", präsentiert von Regisseur und Autor Damian Schipporeit. Ein Heimspiel hatte anschließend Regisseurin Franziska Pohlmann mit ihrem Debutfilm "Die Stimme der Freiheit", an dem viele Lüneburger StudentInnen beteiligt waren.
Zum Finale am Samstag stellte Rosa Hannah Ziegler ihr etwas anderes Road Movie "Escape" über zwei junge Ausreiserinnen vor. Florian Krautkrämers poetischer Dokumentarfilm "Der Filmsammler" zeigt, auch, das traurige Ende der Ära des 35 mm- Films. Auf den harten Boden des Alltags holt Miriam Thiel ihre Stewardess im Spielfilm "Transit Girl". Moderiert von Willi Karow endete der offizielle Teil des Forums dann im Kino, die Fachgespräche wurden aber – wie an den anderen Abenden auch – noch lange in der Kneipe fortgesetzt.

Fazit
Das Kloster Lüne war der geeignete Ort für die Vorstellung neuer Projekte und den Austausch kreativer Ideen. Viele Teilnehmer und Referenten lobten die gute Atmosphäre und die interessanten Diskussionen. Als Mitveranstalter können wir aufgrund des gestiegenen Interesses und vieler positiver Rückmeldungen eine erfreuliche Bilanz des Forums ziehen und haben bereits mit der Planung des 4. Film- und Medienforums 2013 begonnen, bei dem der kreative und intensive Austausch zwischen Produzenten, Regisseuren, Autoren und TV-Redakteuren sowie Medienpädagogen und Kinobetreibern im Kloster fortgesetzt werden soll.
Karl Maier