Home Rundbrief alte Ausgaben Jahrgang 2013 Neuausrichtung der Filmförderung in Niedersachsen
Neuausrichtung der Filmförderung in Niedersachsen PDF Drucken E-Mail

Staatssekretärin bei Mitgliederversammlung des Film & Medienbüros
Daniela Behrens, Karl Maier, Bernd Wolter (v.l.n.r), Foto (c): www.kerstin-hehmann.de

Foto // Daniela Behrens, Karl Maier, Bernd Wolter (v.l.n.r), (c): www.kerstin-hehmann.de

Daniela Behrens, neue Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium und seit kurzem auch Aufsichtsratsvorsitzende der nordmedia - Die Mediengesellschaft Niedersachsen/ Bremen mbH, informierte die zahlreich erschienenen Mitglieder des Film & Medienbüros am 6.3.2013 im Kino im Sprengel in Hannover über einige geplante Veränderungen bei der Film- und Medienförderung in Niedersachsen.

Bereits im Koalitionsvertrag habe die rot-grüne Landesregierung festgeschrieben, die kulturelle Filmförderung auszubauen, die Festivalförderung fortzusetzen und das Film- und Medienbüro Niedersachsen institutionell zu fördern, betonte Frau Behrens. Darüber werde man die Arbeit des Vergabe-Ausschusses der nordmedia Fonds überdenken, um Branchenexperten besser einzubinden.

Frau Behrens forderte das Film & Medienbüro und seine Mitglieder auf, sich weiter aktiv an diesem Prozess zu beteiligen. Bernd Wolter und Karl Maier vom Film & Medienbüro bedankten sich für die im Koalitionsvertrag formulierte neue Wertschätzung der Kulturverbände und insbesondere für die institutionelle Förderung des Film & Medienbüros. Durch sie werde der Verband nun wieder in die Lage versetzt, sich stärker und nachhaltiger für die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Film- und Medienkultur und für die unabhängigen Filmschaffenden in Niedersachsen einzusetzen.

Vorstand 2013
Neuer FMB-Vorstand Foto: (c): www.kerstin-hehmann.de

Im anschließenden offiziellen Teil der Mitgliederversammlung stand die Film- und Festivalförderung weiter im Mittelpunkt. Vorgestellt wurden darüber hinaus die Projekte und Aktivitäten des Film & Medienbüros wie die SchulKinoWochen, die Beteiligung beim Film- und Medienforum Niedersachsen sowie die Kooperation bei FilmFestSpezial, dem Festivalmagazin der Niedersächsischen Bürgermediensender. Bei den Vorstandswahlen bestätigten die Mitglieder mit großer Mehrheit den bisherigen Vorstand in seinen Ämtern: 1. Vorsitzender bleibt Bernd Wolter (Medienpädagoge, Medienwerkstatt Linden, Hannover). 2. Vorsitzender bleibt Volker Kufahl (Festivalleiter Filmfest Braunschweig und Universum Filmtheater Braunschweig). Weitere Vorstandsmitglieder bleiben Andreas Utta (Regisseur, Autor), Anna Kasten (Regisseurin, Autorin) und Angelika Maria Mühler (Producerin, Autorin). Neu gewählt wurde Motte Jansen (Creative Producer, Regisseur).

Perspektiven der Filmförderung
Forderungen des Film & Medienbüros zur Weiterentwicklung der Film- und Medienförderung in Niedersachsen

Erhöhung der Landesmittel zur Filmförderung auf mind. 4,5 Mio. Euro, um die 2013/14 auslaufende EFRE-Förderung kompensieren und neue Akzente bei der Förderung setzen zu können. (Derzeit verfügt das Land aus Spielbankmitteln, Wirtschaftsförderfonds und EFRE-Mitteln über rund 4 Mio. Euro.) Ausbau der kulturellen Filmförderung, insbesondere Förderung des Nachwuchses und Unterstützung künstlerischer Projekte. Einrichtung eines eigenen kleinen Gremiums mit drei unabhängigen stimmberechtigten ExpertInnen mit einem Etat von 500.000 Euro.

Reduzierung des Einflusses von Sendern und Staat auf die nordmedia-Förderung. Besetzung des Vergabeausschusses der nordmedia Fonds mit unabhängigen, stimmberechtigten Branchenexperten. (Bisher bestimmen ausschließlich Beschäftigte der Fördermittelgeber (NDR, Land Niedersachsen, ZDF, Land Bremen, Radio Bremen) über die Vergabe der Fördermittel. Dies ist ein Novum in der Deutschen Filmförderlandschaft.)

Novellierung des Landesmediengesetzes, Festlegungen zur Zweckbindung der Vorabmittel aus Rundfunkgebühren – unter Berücksichtigung des Rundfunkstaatsvertrags § 6, Abs. 4 mit dem Ziel, den Einfluss der Sender auf die Förderung der nordmedia zu reduzieren und mehr Mittel für senderunabhängige freie Produktionen zur Verfügung zu stellen.

Verbesserung der prekären Beschäftigungssituation vieler Filmschaffender in Niedersachsen durch bessere Beteiligung und Einbindung in geförderte Projekte und durch die Entwicklung und Umsetzung eines Qualifizierungskonzeptes für alle Produktionsförderbereiche, um die Chancen niedersächsischer Antragsteller bei der Vergabe von größeren Film- und TV-Projekten zu erhöhen, die Beschäftigung zu verbessern, die Produktionsstrukturen zu stärken und das kreative Potential im Land zu halten.

Erhalt und konzeptionelle Weiterentwicklung der Festivalförderung: Erhalt der Festivalförderung aus EFRE-Mitteln bzw. Kompensation der EFRE-Mittel durch Landesmittel, Erhöhung der stagnierenden Festivalförderung aus Landesmitteln, Überprüfung der Festivalevaluation von 2003 in Zusammenarbeit mit dem Festivalnetzwerk Niedersachsen, Entwicklung neuer Förderinstrumente analog zur europäischen und kommunalen Ebene (Zielvereinbarungen - „Kontinuitäts-förderung“) Entwicklung von Fördermodellen für kulturelle Kinoarbeit in Niedersachsen (automatische Landesförderung bei kommunaler Förderung, siehe MFG Baden- Württemberg). Deutliche Erhöhung der Preisgelder für Jahresprogrammpreise für nicht-gewerbliche und gewerbliche Spielstellen.

Zuletzt aktualisiert am Dienstag, den 10. September 2013 um 11:48 Uhr