Home Rundbrief alte Ausgaben Jahrgang 2011 Vorspann Rundbrief 101
Vorspann Rundbrief 101 PDF Drucken E-Mail
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Das Jahr beginnt mit einem erfreulichen Jubiläum: Während der Berlinale stellt das Film & Medienbüro Niedersachsen (FMB) zum 20. mal Filme aus Niedersachsen (und auch aus Bremen) beim European Film Market (EFM) vor. Ein weiterer Grund zum Feiern ist das 25-jährige Bestehen des FMB, das im Sommer oder Herbst über die Bühne gehen soll.
20 Jahre FMB beim EMF: das sind mehr als 180 Filme, die wir seit 1992 mit Unterstützung durch das Land und seit 2001 durch die nordmedia beim European Film Market zusammen mit vielen ProduzentInnen und RegisseurInnen präsentiert haben. Beim stöbern in unserem Archiv habe ich tatsächlich alle 20 Filmmarkt-Flyer dieser Jahre gefunden und weitere Zahlen ermittelt: 87 Kurzfilme, 75 Dokumentarfilme und 20 Spielfilme flimmerten über die Leinwände. Rund 1.500 Fachbesucher aus aller Welt konnten begrüßt werden. Wie viele Verkäufe oder Festivaleinladungen daraus letztendlich resultierten, entzieht sich leider unserer Kenntnis, da diese Kontakte nicht mehr über das FMB liefen. Viele „Stammkunden“, die ihre neuen Filme immer wieder über diese Plattform beim Filmmarkt vorstellen, belegen, dass dies eine hilfreiche und sinnvolle Unterstützung bei der Vermarktung der Filme ist. Beim Blättern in den Flyern werden natürlich Erinnerungen wach an die Anfänge, an den alten Standort und an besondere Erlebnisse. Unsere Motivation damals wie heute: Filme aus Niedersachsen (und Bremen) auf dem EFM gebündelt vorstellen, dabei den ProduzentInnen die oganisatorische Arbeit weitestgehend abnehmen und für alle Filme gemeinsam Werbung machen. Besonders bei Kurzfilmen ist es wichtig, dass diese nicht verstreut an verschiedenen Tagen gezeigt werden sondern im „Niedersachsen-Block“ zu sehen sind. „Die Niedersachsen kommen“ war denn auch bei den vielen freundlichen MitarbeiterInnen des EMF immer wieder zu hören, auch am alten Standort Budapester Straße beim Zoopalast.

Dort war bis zum Umzug der Berlinale an den Potsdamer Platz das Festivalzentrum. Die Filmmarkt-Vorführungen fanden in kleinen Kabinen statt. Dass die Vorführbedingungen nicht vergleichbar mit heute sind, liegt auf der Hand. Irgendwie habe ich das Gefühl, das ist alles schon eine Ewigkeit her. „Die Niedersachsen“ wurden wie gesagt auch schon in der Budapester Strasse zuvorkommend behandelt. Als wir dann aber 2002 am Potsdamer Platz im CinemaxX 17 Filme präsentierten und zu den meisten Filmen die Produzenten und Regisseure anwesend waren und nach den Filmen im Kino diskutiert wurde, kam von der Spitze des EFM die Ansage, dass wir hier kein „Festival im Festival“ veranstalten könnten. In dem Jahr liefen u. a. Verrückt nach Paris von Eike Besuden, Africa Mabibuye von Ingolf Bannemann und Ali Samadi Ahadi, Starbuck – Holger Meins von Gerd Conradt und Hartmut Jahn, Kröte von Roswitha Ziegler und Mein kleines Kind von Katja Baumgarten.

2001 mit 13 Filmen bleibt auch in Erinnerung, denn da wurde Staplerfahrer Klaus mit dem „internen“ Preis der EFM-Filmvorführer ausgezeichnet. Seit Jahren hat der Film Kultstatus, 2001 konnte er auf dem EFM entdeckt werden und es gab eine komplett überfüllte Vorführung. Auch bei „Hitlers Hitparade“ von C. Cay Wesnigk reichte 2004 der Platz im Studio bei weitem nicht aus. An dem Thema waren Einkäufer aus allen Kontinenten interessiert.

Da wir mit dem Rundbrief diese Aktivitäten begleitet haben, finden sich in diesem Archiv auch zahlreiche interessante Rückblicke auf den Filmmarkt und die Berlinale. Hier und auf Seite 11 eine kleine Kostprobe aus dem Rundbrief vom April 1995 mit Fotos vom Berlinale-Empfang des Landes Niedersachsen, der damals noch im Cafe Wintergarten des Literaturhauses über die Bühne ging. Damals war ja alles noch „im Westen“, etwas kleiner, etwas billiger aber auch nicht schlecht.

Blicken wir wieder nach vorn. In dieser Ausgabe finden sie dazu reichlich Stoff, zum Beispiel welche Film- und Fernsehproduktionen in nächster Zeit mit Unterstützung der nordmedia gedreht werden, welche Festivals das kulturelle Leben der Region bereichern und wer zukünftig in welchen Regionen kommerzielles lokales Fernsehen veranstalten möchte. Sehr lesenswert ebenfalls „Für Fische sind Seen Inseln“, ein Reisebericht aus dem Irak. Vielen Dank Thomas Bartels. Gerne würden wir mehr Gastbeiträge veröffentlichen. Zum Beispiel fehlen in diesem Rundbrief folgende Themen: Wie entwickelt sich das Regionalfernsehen? Was machen die Überlegungen des NDR zu Scripted-Reality? Über welche Programmstrategien diskutieren die Sender und Rundfunkräte? Wer also Lust hat, zu einem der Themen oder zu anderen etwas für den Rundbrief zu schreiben, sollte sich demnächst mal melden, entweder telefonisch unter 0541-28426 oder per E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! Sie müssen JavaScript aktivieren, damit Sie sie sehen können.

Nachtrag zur 100. Ausgabe:
Im Vorspann der 100. Ausgabe habe ich doch leider im Stress vergessen, mich auch besonders bei meiner Kollegin Kerstin Hehmann für die Mitarbeit beim Rundbrief zu bedanken. Besonderer Dank gilt auch dem „Säzzer“ Dieter Lindemann, der so manche Nacht- und Wochenendschicht (diesmal schon wieder) einlegen musste. Auch Gaby und Thomas Schmeller waren rund um die Uhr für die Gestaltung der Titelseiten da.

Guter Start: Wir begrüßen den ersten Förderabonnenten des neuen Jahres. Das normale Abo kostet 14 Euro, wer mehr geben möchte, überweist einen entsprechenden Betrages auf das Konto 609 776, BLZ 265 501 05 bei der Sparkasse Osnabrück. Auf eine erfolgreiche Berlinale und ein gutes Film- und Kinojahr!

Anregende Lektüre
Karl Maier

Foto: www.angelavonbrill.de
Zuletzt aktualisiert am Dienstag, den 14. Juni 2011 um 08:55 Uhr