Der mit 10.000 € dotierte Kunstpreis der Sparkasse Hannover wird alle zwei Jahre vergeben. Aus den insgesamt 68 künstlerischen Positionen der vom Kunstverein Hannover ausgerichteten Herbstausstellung vergab die Jury den Preis für das Gesamtwerk eines aus der Region Hannover stammenden Künstlers an den 1966 in Langenhagen geborenen Videokünstler Christoph Girardet.
Das Werk des ehemaligen Meisterschülers der HBK Braunschweig war bereits auf bedeutenden Filmfestivals weltweit und in internationalen Institutionen wie dem Stedelijk Van Abbemuseum, Eindhoven, dem P.S.1 Contemporary Art Center, New York, und dem Hirshhorn Museum Washington zu sehen sowie in Einzelausstellungen im Kunstverein Hannover, der Sean Kelly Gallery, New York und der Kunsthalle Bielefeld. 2000 erhielt Girardet ein Stipendium für das International Studio and Curatorial Program in New York und 2004 das Villa Massimo Stipendium in Rom. Er lebt und arbeitet in Hannover.

Aus der Jurybegründung:
Christoph Girardets Videoarbeiten und -installationen zeichnen sich durch ein sensibles Zusammenspiel von Sinnlichkeit und Referenzreichtum aus. Girardet schöpft nicht nur aus dem Bilderfundus der Filmgeschichte, sondern durchforstet sie nach Kleinoden filmischer Sequenzen ebenso wie nach Bruchstücken des kollektiven cinematischen Gedächtnisses, die er sich zu eigen macht und zu einer eigenen Bildsprache jenseits ihres ursprünglichen Kontexts zusammenfügt. Durch Rhythmisierung und Wiederholung eliminiert Girardet die erzählerische Ebene und das Zeitgefüge der einzelnen Motive. Mit einer präzisen und analytischen Herangehensweise komponiert er eindringliche Porträts visuell erfahrbarer Atmosphäre und Emotion.