Home Rundbrief alte Ausgaben Jahrgang 2010 Medienpädagogen in die Schulen und Schülerfilme ins Fernsehen
Medienpädagogen in die Schulen und Schülerfilme ins Fernsehen PDF Drucken E-Mail
In einem Appell an die Ministerien für Kultus und Kultur der Bundesländer und die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten fordern 220 Vertreter von bundesdeutschen Medienzentren, Lehrer, Schüler, Filmemacher und Vertreter von Nachwuchsfilmfestivals mehr Einsatz für die praktische Filmbildung in Deutschland.
Zum Abschluss des dreitägigen Kongresses film>>up in Hannover, der vom 2.- 4.09.2010 zum Thema praktische Filmbildung und Nachwuchsförderung stattfand, formulierten die teilnehmenden Wissenschaftler und Akteure von Jugendfilmprojekten bildungspolitische Forderungen zur Verbesserung der Film- und Medienkompetenz in Deutschland. ›Film ist ein wichtiger Bestandteil von kultureller Bildung und findet im bisherigen Schulsystem kaum Platz‹, so der Vorsitzende des Deutschen Kulturrates Prof. Dr. Max Fuchs in seinem Impulsreferat. Obwohl die kulturelle Bildung und nachweislich die praktische Filmarbeit Schlüsselqualifikationen wie Kreativität, Sozialkompetenz und selbstständiges Handeln trainiert, die für eine zukunftsfähige Gesellschaft unverzichtbar sind, wird diese in Deutschland nicht kontinuierlich und ausreichend gefördert.
›Nur mit Modellprojekten kann man keine Medienbildung aufbauen‹, so Prof. Dr. Norbert Neuss (Vorsitzender der GMK, Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur) beim Kongress. Die Präsentation und Diskussion der zahlreichen deutschen und internationalen Projekte verdeutlichte, dass Tausende von Kindern und Jugendlichen in eigene Medien- und Filmarbeiten investieren und damit den Begriff ›Medienkompetenz‹ mit Begeisterung und Kreativität füllen. Viele dieser einmaligen Produkte sollten auch öffentlich zugänglich sein, damit sie ihre Wirkung entfalten können. Deshalb forderten die Teilnehmer des Kongresses neben der Einführung von gültigen Standards für Schüler- und Jugendfilmfestivals die Einführung von regionalen und bundesweiten Sendeplätzen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen.
›Schülerfilme sind originell, innovativ und haben eine gesellschaftliche Relevanz. Dies muss auch außerhalb von Festivals einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden‹, erklärt Burkhard Inhülsen vom Nachwuchsfilmfestival up-andcoming. In der Schule muss die Vermittlung von Medienkompetenz ernster genommen werden. Grundlagen der Mediengesellschaft und ihrer Hintergründe müssen Bestandteil des Unterrichtes werden. Filmpraktische Übungen müssen von qualifizierten Medienpädagogen durchgeführt werden. Dafür sei sowohl bei Lehrern als auch bei Medienpädagogen eine Aus- und Weiterbildung erforderlich, die in dieser Form in Deutschland nicht vorhanden sei. ›Fachlich müssen hierzu die frei arbeitenden Medienzentren in Deutschland hinzugezogen werden‹, fordert Dr. Klaus Blaudzun vom Institut für Neue Medien, Rostock. Die gesammelten Forderungen werden im Verlauf des Septembers veröffentlicht und an die Ministerien für Kultus und Kultur, Filmförderungen und Landesmedienanstalten überreicht. Kongressveranstalter war das Bundesweite Schülerfilm- und Videozentrum e.V. / up-and-coming Internationales Film Festival Hannover.

Weitere Infos unter: www.up-and-coming.de
Zuletzt aktualisiert am Dienstag, den 21. September 2010 um 10:18 Uhr