Home Rundbrief alte Ausgaben Jahrgang 2010 Fall Heinze: Revisionsbericht und Maßnahmenkatalog
Fall Heinze: Revisionsbericht und Maßnahmenkatalog PDF Drucken E-Mail

heinzeDer NDR Verwaltungsrat hat sich auf seiner Sitzung am 22. Januar in Hamburg eingehend mit dem Revisionsbericht zum Fall Doris Heinze befasst. Das Aufsichtsgremium hält den von Intendant Lutz Marmor vorgeschlagenen Maßnahmenkatalog zur Vermeidung vergleichbarer Fälle ›dringend geboten und angemessen‹ und unterstützt den Kurs des NDR bei der Umsetzung der geplanten Konsequenzen ausdrücklich.

Rotation in Vergabegremien

Der Revisionsbericht beinhaltet dazu zahlreiche Vorschläge, darunter die von Intendant Lutz Marmor angeordnete Rotation von NDR Vertretern in Vergabegremien der Filmförderung. Die langjährige und zeitlich nicht limitierte Mitgliedschaft von Frau Heinze in den Vergabeausschüssen verschiedener Förderanstalten habe zu einer starken Machtkonzentration geführt, wird im Revisionsbericht festgestellt. Die Gestaltung der Zusammenarbeit mit Drehbuchautoren will der NDR gemeinsam mit ihnen in ›Werkstattgesprächen‹ erörtern. Ein erster Gesprächstermin hat Ende vergangenen Jahres stattgefunden. Die umfangreiche Aufarbeitung des Falls in der betroffenen Redaktion mit dem Ziel einer künftig deutlich besseren internen Kommunikation zählt ebenfalls zu den von der Revision geforderten Punkten; sie hat im Rahmen eines internen Workshops zum Fall Heinze bereits begonnen.

Keine eigenen Drehbücher mehr

Daneben wird auf Anregung der Revision ein redaktionsinternes Vier-Augen-Prinzip eingeführt: Nur mindestens zwei RedakteurInnen aus der Fernsehfilm-Redaktion können gemeinsam über die Realisierung eines fiktionalen Stoffes entscheiden. Außerdem sollen Redakteure künftig selbst grundsätzlich keine Drehbücher für Fernsehfilme mehr schreiben dürfen. Eine weitere Konsequenz aus dem ›Fall Heinze‹ wurde bereits gezogen: Pseudonyme von Produktionen, an denen der NDR beteiligt ist, sind gegenüber dem Sender offenzulegen. Nach Mitteilung des NDR sind die Revisionsmitarbeiter bei ihrer detaillierten Untersuchung nicht auf neue, bisher unbekannte Pseudonyme gestoßen.

Quelle: NDR

Foto: www.kerstin-hehmann.de


 

Zuletzt aktualisiert am Donnerstag, den 11. Februar 2010 um 11:27 Uhr