Auszug aus der ZAPP-Sendung vom 30.09.2009

Werner Hahn, NDR Justitiar: ›Man muss wirklich den Fall Heinze unterscheiden, von der Programmkritik, von der Kritik von wichtigen Regisseuren und Drehbuchautoren und Produzenten, an den Filmen, die wir hier und dort im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zeigen. Diese Kritik muss ernst genommen werden, aber sie hat nichts für mich zu tun, mit den Verfehlungen, die man Frau Heinze vorwirft.‹
Und auch in der Branche spricht sich das rum: Denn tatsächlich wissen viele, was sie an ARD und ZDF haben. Nico Hofmann beim deutschen Fernsehpreis: ›Mein Dank an diesem Abend geht nach wie vor vor allem an das vielgescholtene öffentlichrechtliche Fernsehen. Erlauben Sie mir die Bemerkung, ich bin nach wie vor der Meinung, dass die besten Programme, auch so was wie ›Mogadischu‹, dann entstehen, wenn starke Produzenten mit starken Redakteuren zusammenarbeiten‹.

Noch immer viel Gesprächsstoff
Hans Leyendecker, Süddeutsche Zeitung: ›Mancher sagt, Kontrolle killt die Kreativität, das gilt auch nur ganz bedingt. Man muss gucken, welche Kontrolle. Wer schaut auf was? Also beispielsweise Offenlegung von Verwandtschaftsverhältnissen, Offenlegung davon, wer derjenige ist, der etwas anbietet, ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit.‹
Beim NDR gibt es nun einen externen Ombudsmann, als Ansprechpartner für die Branche und ihre anonymen Beschwerden. Werner Hahn, NDR Justitiar: ›Wir wollen Kreative aus der Branche einladen und mit ihnen auch Möglichkeiten diskutieren, die Macht des Einzelnen so transparent zu gestalten, dass niemand vor einer solchen Macht Angst haben muss.‹
Die Branche hat immer noch viel Gesprächsstoff. Früher vor allem hinter vorgehaltener Hand. Jetzt kann sie auch offen reden. Wenn sie will.

Autorin: Grit Fischer
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