Home Rundbrief alte Ausgaben Jahrgang 2009 Vorspann Rundbrief 93
Vorspann Rundbrief 93 PDF Drucken E-Mail
karl_2010Guten Tag! Wir freuen uns, dass Sie uns lesen! Besonders freuen wir uns, dass ausgerechnet SIE im Rundbrief blättern. Von Ihnen hätten wir das nun überhaupt nicht mehr erwartet. Sie nehmen doch auch nur noch Infos auf, die Ihnen per mail zugehen oder die Sie direkt auf Ihr Handy oder sonstwohin gedrückt bekommen.
Oder haben wir uns bei Ihnen getäuscht? Sind Sie auch ein Überbleibsel aus der Welt, wo man lesenswertes auch ›begreifen‹ wollte? Dann könnten wir gemeinsam überleben. Sie bekommen von uns was in die Hände und Sie geben uns dafür was aufs Konto (das war wieder zu aufdringlich, so spendet niemand was). Denn eigentlich sollten wir aus Kostengründen schon längst entweder ganz verschwunden sein oder uns zumindest auf die virtuelle Verbreitung beschränkt haben.
Wir sind aber in diesem Fall konservativ (obwohl wir uns den Rundbrief-Druck ja nicht leisten können). Denn, was bringen die tollsten Berichte, die schönsten Bilder und die provozierendsten Äußerungen, wenn sie sich im Netz versenden?

Apropos Provokation: (vielleicht sollte ich ab jetzt einfach zum ich übergehen) – ich fühle mich jeden Morgen beim Lesen der Zeitung provoziert. Der Wirtschafts-Polit- Krimi, der gerade inszeniert wird, lässt mir das Blut in den Adern frieren. Vielleicht gibt es in einem Jahr dazu dann den Film zur ›Lage der Nation‹, der investigativ hinter die Kulissen der Unworte wie ›Notleidende Banken‹ und ›Schutzschirme‹ schaut und uns die Augen öffnet. Nur, wer wird diesen Film finanzieren bzw. wie kommt der Film in die Öffentlichkeit?
Nun nicht ganz schwarz malen, denn es gab immer schon Filme, deren Macherinnen und Macher im besten Sinne ›aufklären‹ wollten. Viele der Probleme, mit denen wir konfrontiert sind, wurden in sehenswerten Dokumentar- und Spielfilmen auf die Leinwand gebracht und zum Teil auch von sehr vielen Menschen gesehen. Offensichtlich brauchen wir viel mehr von diesen aufklärerischen und aufrüttelnden Filmen, denn ein ›weiter so‹ können wir uns nicht mehr leisten.

In diesem Sinne freue ich mich auf wichtige Filme, auf Unterstützung für unabhängige und engagierte Medien und auf eine gerechtere Welt.

Karl Maier

Foto: www.angelavonbrill.de
Zuletzt aktualisiert am Mittwoch, den 24. Februar 2010 um 13:23 Uhr