Home Rundbrief alte Ausgaben Jahrgang 2009 Vorspann Rundbrief 94
Vorspann Rundbrief 94 PDF Drucken E-Mail
karl_2010 Da hatte ich beim Frühstück und durchblättern des letztjährigen Mai- Rundbriefes doch glatt die Idee, den Vorspann im Wesentlichen einfach so zu übernehmen, denn da standen wichtige und richtige Gedanken und Aussagen zur Situation des Film & Medienbüros und seiner Mitglieder. Hätte das jemand gemerkt, so wie bei der Neujahrsansprache des Bundespräsidenten?

Der Blick ins Rundbrief-Archiv hat also wieder mal gezeigt, dass alte Ausgaben auch eine Quelle der Inspiration sein können, aber noch viel mehr. Der Rundbrief ist ein wichtiges Film- und medienpolitisches Gedächtnis der Entwicklungen in Niedersachsen seit 1987. Im Interview mit Carsten Aschmann in dieser Ausgabe wird auch Jürgen Thomas erwähnt, ein Freund von Carsten, der im Jahr 1995 viel zu früh an Krebs gestorben ist. Wer seine alten Rundbrief-Ausgaben archiviert hat, kann in der Nummer 5/95 einen sehr intensiven und ›schönen‹ Nachruf auf Jürgen Thomas finden und sich dabei auch ein bisschen zurück versetzen in diese Jahre, Jahre des Ausprobierens, der Hoffnungen, der Ideen. Vielleicht lassen sich daraus auch Kräfte schöpfen, denn die werden wir benötigen, wenn die Krise spätestens im nächsten Jahr auch voll Medien und Kultur erreichen wird. Die jüngste Steuerschätzung ist schon schlimm genug, es kann aber noch schlimmer kommen. Der Finanzminister hat bereits eine Haushaltssperre erlassen. Die wird sich in diesem Jahr nach Aussagen der Staatskanzlei noch nicht auf die Filmförderung auswirken. Wie es 2010 und 2011 weiter geht, werden wir dann sehen und spüren. Aber es ist ja nicht die Filmförderung allein, sondern die ausbleibenden Aufträge oder die spät gezahlten Honorare, wacklige Jobs und Sparmaßnahmen von Sendern und Auftraggebern.
Da konnte der nordmedia-Talk in Hannover mit dem Thema ›Die Filmwirtschaft im Strudel der Finanzkrise‹ auch keinen Optimismus verbreiten. Immerhin war am Beifall für eine Äußerung von Carsten Schüler zu erkennen, was sich die Anwesenden ebenfalls wünschen: mehr Mittel für kleinere kreative Projekte und dafür ein Dieter-Wedel-Film weniger.

Zum Schluss möchte ich mich noch bei den vielen Autorinnen und Autoren bedanken, die mit ihren Beiträgen diesen Rundbrief wieder lesenswert gemacht haben.
So erfahren wir, wie in Kambodscha Studenten versuchen, mit einer Reihe von Dokumentarfilmen sich mit der grausamen Herrschaft der Roten Khmer auseinander zu setzen, aber auch den Blick in die Zukunft zu richten.
Wir können aber auch nachträgliche Teilnehmer der Tagung ›Walk of Fame‹ über aktive Medienarbeit an Schulen werden oder uns inspirieren lassen, die Ausstellung ›Animation – Dinge in Bewegung bringen‹ zu besuchen. Natürlich gibt es wieder viele Veranstaltungshinweise, Nachrichten, den Festivalkalender, Ausschreibungen und vieles mehr.
Gerne können auch Sie, liebe Leserin, lieber Leser, uns mit Informationen oder Beiträgen beliefern. Redaktions- und Anzeigenschluss für die nächste Ausgabe ist am 20.08.2009.
Anregende Lektüre!

Karl Maier

Foto: www.angelavonbrill.de

Zuletzt aktualisiert am Mittwoch, den 24. Februar 2010 um 13:23 Uhr