Home Rundbrief alte Ausgaben Jahrgang 2008 Dat mokt wie gistern: Apparatspott - Episode III
Dat mokt wie gistern: Apparatspott - Episode III PDF Drucken E-Mail
Dienstag, den 02. März 2010 um 14:15 Uhr
Plattdeutsche Satire auf 60er Jahre TV
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Heftiges Treiben am Set. Während Kamera und Technik umgerüstet werden, schnell noch ein Blick ins Drehbuch und Storyboard. | Fotos: Ralf Vielhauer

Angefangen hat alles 1996. Eine Gruppe Freunde mit verschiedensten Talenten und verschiedensten Berufen fand sich zusammen zur „Filmemoker GbR“. In fast vierjähriger Arbeit in der Freizeit entstand in Sulingen und Umgebung mit De Apparatspott der erste Science-Fiction Spielfilm auf Plattdeutsch – eine 90minütige Satire auf die Serien Raumschiff Enterprise und Star Trek. Angespornt von dem Erfolg und der Zustimmung ging es mit größerem Aufwand und mehr Beteiligten von 2000 bis 2003 an die Fortsetzung Apparatspott II – Gerangel in Ruum un Tied.
Mehr als 10.000 Menschen lachten seitdem bei mehr als 160 öffentlichen Aufführungen – darunter in zahllosen Kinos in den fünf norddeutschen Bundesländern - über die kuriosen Erlebnisse der Sulinger „Astro-Buern“. Parallel konnten ein paar Tausend Bildträger verkauft werden.
Derzeit befindet sich der dritte, ca. 100minütige Spielfilm auf Plattdeutsch in der Endphase der Postproduction. Weltpremiere wird am Freitag, 28. März 2008 in der Kreissparkasse Grafschaft Diepholz in der Kreisstadt Diepholz vor 500 geladenen Gästen und Presse sein. Vorher wird der Film am 7.2.2008 auf dem European Film Market in Berlin erstmals den internationalen Fachbesuchern und Filmeinkäufern vorgestellt.
dat02Dat mokt wie gistern ist im Kern eine Satire auf die 60er-Jahre-Serie Time Tunnel. Bei der Vorführung eines geheimen Zeittunnels tief in der Erde – der Sulinger Tiedröhrn (STR) - wird die Bürgermeisterin in die Vergangenheit geschickt und geht verloren. Weil die Zeitmaschine also nicht richtig funktioniert, beauftragt die Regierungsorganisation „B.I.S“ (Buern in Schwatt) Käpt`n Kork und sein Apparatspott- Team mit einer Rettungsaktion. Begleitet von größten technischen Problemen entschwindet dabei ein Team nach dem anderen und wird ebenso vermisst. Die Protagonisten hingegen treffen auf berühmte Persönlichkeiten vergangener Epochen und nutzen die Gelegenheit sogar für die eine oder andere Geschichtsverfälschung. Wird die spleenig groteske Astro- Crew am Ende dann doch noch sich selbst und die Kommunalpolitikerin retten oder ist die dieses mal gestellte Aufgabe zu gewaltig für die nebenberuflichen Raumfahrer?

Zweieinhalb Jahre Arbeit
dat03Der Kinofilm entstand mit noch größerem Aufwand als die vorherigen Werke in zweieinhalbjähriger Arbeit ausschließlich in der Freizeit. Mit gearbeitet haben rund 200 Privatpersonen sowie Betriebe aus dem Landkreis Diepholz. Finanzielle Unterstützung kam, neben Sponsoren, vor allem von der nordmedia Fonds GmbH aus Hannover.
Den Filmemokern gelang es, einige „Prominente“ als Darsteller zu gewinnen. So übernahm beispielsweise der TV-Moderator Falko Weerts eine Hauptrolle als wissenschaftlicher Leiter der Zeittunnel-Anlage. Dietmar Wischmeyer stiftet einige Male Unruhe als „Günter der Treckerfahrer“. Und der vor allem durch seine TV- und Kinorollen bekannte Schauspieler Siemen Rühaak war bereit, eine kleine Rolle als Gastwirt zu übernehmen.
Die Filmemoker GbR besteht aus sieben Personen. Künstlerischer Kopf ist Martin Hermann, geboren am 17.08.1964 in Sulingen. Er ist zugleich Drehbuchautor, Produzent, Regisseur, Kameramann, Cutter und Komponist der Filmmusik. Als Autodidakt hat er sich von frühester Kindheit an professionelle Kenntnisse im Bereich Film und Musik angeeignet. Um alle anderen Arbeiten wie beispielsweise Casting, Organisation, Realisation, Bühnenbau, Requisite, Schauspiel, Finanzmittelbeschaffung, Administration, Public Relations, Vermarktung, Verleih und Vertrieb kümmern sich die anderen sechs Teammitglieder: Ralf Vielhauer, Dieter Köper, Detlef Klußmann, Udo Karduck, Susanne König und Karlheinz Hespos. Alle Mitglieder der Filmemoker GbR haben einen ganz „normalen“ Hauptberuf, von dem sie leben.
Die Arbeiten der Filmemoker wurden mit mehreren Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem mit 5.000 Euro verbundenen Kulturpreis des Landkreises Diepholz und dem mit 7.500 Euro ausgestatteten NordwestAward der Bremer Landesbank.

Ralf Vielhauer

Dat mokt wie gistern Apparatspott - Episode III
Spielfilm, DV, 110 min, D 2005-2007
Regie, Produktionsleitung, Schnitt, Musik: Martin Hermann
Produktion: Filmemoker GbR
Infos unter www.filmemoker.de

Bild 1: Dreharbeiten in Ostfriesland
Bild 2: Pause am Set
Zuletzt aktualisiert am Dienstag, den 02. März 2010 um 14:28 Uhr