Home Rundbrief alte Ausgaben Jahrgang 2008 Vorspann Rundbrief 91
Vorspann Rundbrief 91 PDF Drucken E-Mail
karl_2008Der Sommer ist vorbei, der Festivalherbst beginnt. In Niedersachsen eröffnet das Internationale Filmfest Oldenburg den Reigen, gefolgt vom Unabhängigen FilmFest Osnabrück und dem Internationalen Filmfest Braunschweig. Den Abschluss bilden dann das Festival in Uelzen und die Oldenburger Filmtage zwerg Werk. Festivals gibt es auch im Sommer und als Klassiker für die Kombination von Urlaub und Filmerlebnis gilt sicher das Festival in Locarno. Das wissen auch viele Norddeutsche und so trifft man eher zufällig einige Freunde und Bekannte, auch einen Aktivisten vom Filmfest Braunschweig, der überall die Festivalflyer platziert um das Filmfest auch im Tessin bekannter zu machen. Warum nur habe ich keine Rundbriefe, Flyer von FilmFestSpezial oder der neuen Kinotour oder den SchulKinoWochen im Gepäck?
Aber eigentlich sollte Locarno auch ein bisschen Urlaub sein, mit Schwimmen, Wandern, Radfahren. Die Region am Lago Maggiore bietet vielfältige Möglichkeiten. Umso verwunderter war ich dann, dass trotz schönstem Sommerwetter so viele Menschen im Kino saßen. Wobei erstaunlicherweise die meisten Filme nicht in richtigen Kinos sondern in zu Kinos umfunktionierten Mehrzweckhallen gezeigt werden. Da gab es ein vielfältiges und anspruchsvolles Festivalangebot zu besichtigen. Einige Filme sind demnächst auch hier im Kino zu sehen.
Zum Blick zurück gehören leider auch zwei traurige Ereignisse der letzten Monate. Ilka Lauchstädt, vielen aus ihrer aktiven Zeit beim Internationalen Experimentalfilm- Workshop in Osnabrück oder auch als Beiratsmitglied der in den 90er Jahren beim Film & Medienbüro Niedersachsen angesiedelten Kulturellen Filmförderung Niedersachsen bekannt, ist im Juli nach langer Krankheit in Berlin verstorben. Das EMAF hat ihren letzten Film Dunkelland mit in das neue Tourprogramm aufgenommen.
Ebenfalls im Juli verstarb Maximilian Merten, der seit 1996 im Justitiariat des NDR arbeitete und für den NDR an vielen Gesprächen und Verhandlungen über Fragen der Filmförderung und Rechteübertragung teilnahm. Ich habe Herrn Merten bei den für alle Beteiligten nicht immer einfachen Terminen als sachkundigen, offenen, durchaus auch harten aber fairen Verhandlungspartner kennen gelernt, der auch bereit war, auf die Probleme von FilmemacherInnen einzugehen.
Wer für den NDR nun an den anstehenden Gesprächen zur Novellierung der Filmförderrichtlinie teilnehmen wird, bleibt abzuwarten. Ein erstes Treffen einer bei der nordmedia eingerichteten Arbeitsgruppe findet Anfang Oktober statt. Der Vorstand des Film & Medienbüros wird hierzu vorher die Mitglieder nach ihren Vorstellungen und Wünschen befragen und entsprechende Vorschläge in die Beratungen einbringen. Eine Diskussionsgrundlage werden sicher die im Rundbrief dokumentierten Empfehlungen der Länderkoordinierung Film sein.
Für das Film & Medienbüro steht derzeit einiges auf der Agenda: Die Vorbereitung der nächsten SchulKinoWochen, die Teilnahme an den ersten regionalen Schulmedientagen, die Betreuung des Festivalmagazins FilmFestSpezial und die Verleiharbeit für das Kurzfilmprogramm nord shorts, das am 1.11.08 um 17 Uhr im Kino im Künstlerhaus Hannover Premiere hat. In dem Programm ist auch Felix zu sehen, mit dem Andreas Utta weltweit Erfolg hat.
Bei unseren vielfältigen Aktivitäten werden wir derzeit von Jana Hannemann unterstützt, die hier noch bis Anfang Oktober ein Praktikum macht und bei der Zusammenstellung dieses Rundbriefes eine wertvolle Hilfe war. Da beim FMB auch weiterhin viel ansteht, warten wir gespannt auf Bewerbungen von Praktikanten, die dann z. B. im November bei der Erstellung des nächsten Rundbriefes mitarbeiten können. Gespannt warten wir auch auf Zuschriften, Beiträge und Leserbriefe, denn nach wie vor ist der Rundbrief ein offenes Forum für unterschiedliche Meinungen und Ansichten, für Vorschläge und Kritik.

In diesem Sinne wünschen wir eine anregende Lektüre.

Karl Maier
Zuletzt aktualisiert am Mittwoch, den 24. Februar 2010 um 13:26 Uhr