Home Rundbrief alte Ausgaben Jahrgang 2007 Studententrip in die USA
Studententrip in die USA PDF Drucken E-Mail
usa
V.l.n.r. (obere Reihe) Der Times Square mitten in Manhattan mit Prof. Dr. Wolfgang Becker, Jens Nüßing, Annika
Rump, Marie Langsenkamp, Wiebke Bergemann, David Nolte, Bastian Fruhner, (untere Reihe) Minh Hoan Dinh,
Maria Brennecke, Lilli Freiberger, Peter Kosic. Foto: Birgit Gatti

›Jetzt betreten wir Bushland‹, scherzt Mediendozent Prof. Dr. Wolfgang Becker von der Universität Osnabrück nach acht Stunden Flug und insgesamt 15 Stunden Reise. Doch am Zielflughafen JFK in New York City ist die Tour noch nicht zu Ende. Der Dozent und 11 Studierende aus dem Fach Medien (Fernsehen und Film) müssen zwei Mietwagen abholen, um zur Rowan Universität zu kommen, die knapp drei Autostunden entfernt im Bundesstaat New Jersey an der Ostküste Nordamerikas liegt.

Dort angekommen, die Uhr zeigt mittlerweile ein Uhr nachts Ortszeit am 21.März 2007, werden die Studierenden auf ihre Gastgeber aufgeteilt, bei denen sie die nächsten zwei Wochen verbringen. Alle sind bei Studenten auf dem Campus oder in dessen Nähe untergebracht, auf einer freien Couch oder in einem freien Zimmer in einem Wohnheim oder einer WG.
Am folgenden Tag folgt die Orientierung der Neuankömmlinge auf dem Gelände der Hochschule, die schon seit sechs Jahren eine Kooperation mit der Universität Osnabrück pflegt. Eine Führung über den Campus steht natürlich auch auf dem Programm. Viele verschiedene Veranstaltungsräume, große Sportanlagen, die Cafeteria und das Department Radio, TV und Film stehen auf dem Plan.
Besonders aufregend finden die deutschen Studenten natürlich die Fernseh- und Radiostudios der Rowan Universität, in denen die Studierenden praktisch arbeiten und sich auf den Arbeitsmarkt vorbereiten. Für eine Universität wie Osnabrück ist dieses zahlreiche Equipment unvorstellbar. Wenn man jedoch hört, dass ein Medienstudent etwa 16.000 $ Studiengebühren pro Semester bezahlt, weiß man, wie sich das Ganze finanzieren lässt.
Philadelphia, etwa eine halbe Stunde mit dem Auto entfernt im Bundesstaat Pennsylvania, ist das erste touristische Ziel der Gruppe.

Reizüberflutung
usa02Das darauffolgende Wochenende, das ganz im Zeichen der 8-Millionen-Einwohner- Metropole New York City steht, lässt sich am besten mit dem Wort Reizüberflutung beschreiben. Wo soll man bei den unbeschreiblich vielen Blinklichtern, Werbetafeln, hohen Häusern und Sehenswürdigkeiten als erstes hinschauen? Was schaut man sich in knapp drei Tagen an? Am besten alles, was in dieser kurzen Zeit möglich ist: Times Square, Empire State Building, Rockefeller Center, Washington Square, 5th Avenue, die Börse und und und. Zum Glück lag das kleine Hostel, in dem die Gruppe untergebracht war, zwischen Broadway und Central Park, weswegen alles relativ schnell mit der U-Bahn und zu Fuß erreicht werden konnte.

Am Dienstag der zweiten Woche ging es bei sommerlichen Temperaturen von 25°C nach Atlantic City, was als kleines Las Vegas verstanden werden kann und direkt am Ozean liegt. Am Strand etwas sonnen, flanieren an der Meile und in die zahlreichen Casinos, lautet das Programm.
Die NFL, National Football League, ist das Sportereignis für Amerikaner mit dem Superbowl Sunday. NFL Films ist der Name von Fernseh- und Film-Studios, in denen von Werbung über Nachrichten und Filme bis hin zu Sportübertragungen alles produziert wird. Gegründet im Jahre 1964 aus Blair Motion Pictures begann die Firma, sich auf Übertragungen und Nachbereitung von Football Spielen zu spezialisieren.
Später folgte die Ausbreitung auf andere Marktbereiche und das Unternehmen konnte sich als großes Studio behaupten. Klar, dass Medieninteressierte einen Besuch abstatten, sich die Studios von innen ansehen und sich alles erklären lassen. Hier werden von High Definition bis zu 16mm und 35mm so gut wie alle Formate genutzt, weswegen sich die Studierenden eine Bandbreite von verschiedenen Technologien anschauen durften.
Washington, D. C. steuerte die Gruppe am Samstag für eine Sightseeingtour an.
Nach zwei Wochen hieß es am 3. April Abschied nehmen von der Welt in Übersee. Für alle ist die Mischung aus Sightseeing, freier Gestaltung und Bildung eine erlebnisreiche Reise gewesen, auf der sie viele neue Eindrücke sammeln konnten.

Sechs Jahre Kooperation
Seinen Start nahm die Zusammenarbeit der Universitäten Rowan und Osnabrück vor einigen Jahren, als sich Dr. Richard Grupenhoff, ein Dozent beim Department Radio, TV und Film an der Rowan Universität, auf Ahnenforschung begab. Seine Vorfahren wohnten in der Nähe von Osnabrück, weswegen er diese Region etwas genauer unter die Lupe nahm. Unter dem Vergrößerungsglas entdeckte er eine Universität, an der Medien unterrichtet wird. So lag es nahe, mit Prof. Dr. Wolfgang Becker, dem Dozenten aus diesem Fach, Kontakt aufzunehmen.
Man fing an, sich gegenseitig zu schreiben und eine Freundschaft entstand. 1998 reiste Prof. Dr. Wolfgang Becker zum ersten Mal zur Rowan Universität mit ihren, heute 6.900, Studenten. 2001 entstand der Vertrag, zum Austausch von Studierenden, weswegen diese Hochschule zur Partneruniversität wurde.
Bis heute nutzen Osnabrücker Studenten die Möglichkeit, ein Semester oder ein ganzes Jahr an der kleinen Uni in Übersee zu verbringen, andersherum funktionierte der Austausch allerdings noch nicht. Im Mai kommt jedoch die German Culture Class für zwei Wochen nach Osnabrück und schaut sich die Region und Deutschland an.

Birgit Gatti
Zuletzt aktualisiert am Donnerstag, den 18. März 2010 um 14:20 Uhr