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›Chiko‹-Dreharbeiten in Hannover

chiko
›Chiko‹, Setbesuch in Hannover. v.l.n.r. Fahri Ogün Yardim, Denis Moschitto, Moritz Bleibtreu und Kamerateam.
Foto: Kerstin Hehmann

›Dieser Regisseur brennt‹, so Moritz Bleibtreu. Er schaffe es, einen Film über Gewalt, Drogen, Kriminalität und Ghettos authentisch rüberkommen zu lassen. Die Rede ist vom Short Tiger Award Gewinner Özgür Yildirim, der gerade an ›Chiko‹, seinem ersten Kinofilm arbeitet. Der leidenschaftliche Regisseur und Autor zeichne sich, so Bleibtreu, durch ein ›wahnsinniges Gespür für Dramaturgie und Figuren‹ aus, weswegen er von Fatih Akin als ›Senkrechtstarter‹ mit Gänsehautfaktor gehandelt wird.
›Ich will SCARFACE drehen - in einem Hamburger Vorortghetto‹, erklärt Regisseur Özgür Yildirim, der seinen Film in Hannover und Hamburg dreht. Es soll eine Art ›Kurz und Schmerzlos‹ 2007 werden. Der Debütfilm von Fatih Akin sei ein besonders ehrlicher Film, der sich mit ähnlichen Themen beschäftigt wie ›Chiko‹. ›Hass‹ von Matthieu Kassowitz, der ›einzige ehrliche und echte Ghettofilm aus Europa‹ kann, neben eigenen Erfahrungen, sicherlich als Einfluss verstanden werden.

Der Titelheld Chiko (Denis Moschitto), ein junger Türke, lebt mit seinen besten Freunden Tibet (Volkan Özcan) und Curly (Fahri Ogün Yardim) in einem Hamburger Vorortghetto, in dem Gewalt, Selbstbehauptung und Drogenkonsum regieren. Der Kleinkriminelle will sich, egal wo er hinkommt, sofort grenzenlosen Respekt verschaffen und zu Reichtum kommen, wofür ihm jedes Mittel recht zu sein scheint.
Die beste Methode: ins Kokaingeschäft der Kiezgröße Brownie (Moritz Bleibtreu) einsteigen, wo es für Chiko durch seine kriminellen Talente schnell bergauf geht. Nach einem missglücktem Anschlag auf seinen neuen Boss Brownie, Drogendealer und Musikproduzent, soll Chiko den Attentäter Tibet, aus dem Weg schaffen.

Der Film zeigt einen jungen Mann, der hin und her gerissen ist zwischen zwei Welten: seinen alten Freunden, für die er eine gewisse Verantwortung trägt und der neuen Karriere, seiner vermeintlichen Zukunft. Am Ende steht er vor einer dramatischen Entscheidung um Leben und Tod.
Die erste Klappe für das Kinodebüt von Özgür Yildirim fiel am 27. Februar, letzter Drehtag war der 13. April. In die Kinos soll ›Chiko‹ gegen Ende des Jahres kommen. Die 16mm-Produktion wird gefördert von der nordmedia Fonds GmbH, Filmförderung Hamburg, FFA, DFFF und Kuratorium Junger Deutscher Film. Die Produktion liegt in den Händen von Fatih Akin und Klaus Maeck mit ihrer Produktionsfirma corazón international, Koproduzent ist der NDR.


Portrait Özgür Yildirim
Özgür Yildirim wird am 12. September 1979 in Hamburg geboren. Seine Kindheit und Jugend verbringt er in dem Hamburger Stadtteil Dulsberg, laut ›Statistik wohl einer der sozial schwächsten Bezirke‹, so der Regisseur. Bereits mit 14 veröffentlicht er sein erstes Buch ›Graue Nächte‹ (Jahn&Ernst Verlag) mit sechs Horror-Kurzgeschichten.
Nach dem Abitur im Jahr 2000 und dem Zivildienst landet Yildirim 2002 an der Universität für Theater, Musiktheater und Film in Hamburg, heute ›Hamburg Media School‹, wo er 2004 das Diplom als Regisseur erhält. Sein 14-minütiger Abschlussfilm ›Alim Market‹ gewinnt mehrere Auszeichnungen, darunter den ersten Preis ›Kategorie TV Design‹ für das Titeldesign bei Kurzundschön im Jahre 2004, im selben Jahr den Hauptpreis des Internationalen Film Festivals B16 ›Brünner Sechzehn‹ sowie den Intermedia Globe SILVER Award beim World Media Festival 2005.
Fatih Akin lernt Yildirim 1998 kennen. Der junge Türke will die Schule abbrechen um Filmemacher zu werden. ›Mach erstmal Abitur‹, rät Akin und so ist es kein Wunder, dass sich die beiden an der Filmhochschule Hamburg wiedersehen, wo Akin als Gastdozent für einen Workshop tätig war.
Heute schwärmt Akin ›Özgür ist der talentierteste Jungregisseur, den ich kennen gelernt habe‹, weswegen klar ist, dass Fatih Akin mit seiner Produktionsfirma corazón international dem jungen aufstrebenden Talent bei seinem ersten Langfilm ›Chiko‹ zur Seite steht.

Birgit Gatti

Filmographie Özgür Yildirim:
›Chiko‹ (16mm, Farbe, z. Zt. in Produktion)
›Alim Market‹ (35 mm, Farbe, 14 min., 2004)
›Liebe Auf Türkisch‹ (35mm, Farbe, 12 min., 2003)
›Der Nötige Schneid‹ (35mm, s/w, 7 min., 2002)
›Don Juan De Türko‹ (Hi-8, Farbe, 25 min., 1999)
›Hartes Blut‹ (Hi-8, Farbe, 50 min., 1998)

›Chiko‹
Buch, Regie: Özgür Yildirim
Produktion: corazón international GmbH & Co KG
Produktionsleitung: Christian Springer
Kamera: Matthias Bolliger
Ton: Volker Zeigermann
Schnitt: Sebastian Thümler
Darsteller: Denis Moschitto, Moritz Bleibtreu, Volkan Özcan, Fahri Ogün Yardim, Reyhan Sahin u.a.
Redaktion: NDR
Drehorte: Hamburg, Hannover
Drehzeit: 27.02.07 - 13.04.07
Förderung: FFA, DFF, FF Hamburg; nordmedia Fonds GmbH in Niedersachsen und Bremen (Produktion), Kuratorium junger deutscher Film

Information:
corazón international GmbH & Co KG
Ditmar-Koel-Straße 26
20459 Hamburg
Tel. 040 / 311 82 38 – 36
Tel. 040 / 311 82 38 – 21
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Verleih:
Falcom Media Group AG
www.falcom.ch
Zuletzt aktualisiert am Donnerstag, den 18. März 2010 um 14:07 Uhr