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... auf die SchulKinoWochen in Niedersachsen

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Pressegespräch in Hannover: Michael Jahn, Vision Kino, Hans-Jürgen Gorsler, Niedersächsisches Kultusministerium, Michael Loeken, Regisseur und Produzent des Films LOSERS AND WINNERS, Thomas Schäffer, Geschäftsführer der nordmedia Fonds GmbH, Reinhold Albert, Direktor der Niedersächsischen Landesmedienanstalt, Jörg Witte, Projektleitung SchulKinoWochen Niedersachsen, Karl Maier, Film & Medienbüro Niedersachsen. Foto: nordmedia, Sybille Mollzahn.

65.000 Schülerinnen und Schüler verlegten den Unterricht ins Kino
Als vollen Erfolg werten VISION KINO - Netzwerk für Film und Medienkompetenz und das Film & Medienbüro Niedersachsen e.V. die dritte Ausgabe der SchulKino- Wochen in Niedersachsen. Vom 5. Februar bis 27. März haben über 100 Kinos in Niedersachsen jeweils während der regionalen Woche unterrichtsbezogene Filme für alle Altersstufen angeboten - vom Dokumentarfilm bis zur Literaturverfilmung, vom regionalen Sujet bis zum Thema Globalisierung. Insgesamt wurden die über 700 Veranstaltungen von mehr als 65.000 Schülerinnen und Schülern und über 3.500 Lehrerinnen und Lehrern bzw. Begleitpersonen besucht. Zur Vorbereitung auf den Kinobesuch erhielten die Lehrkräfte kostenlos pädagogisches Begleitmaterial zu den Filmen.
Am stärksten nachgefragt wurde ›Lapislazuli - Im Auge des Bären‹, in dem ein im Eis eingefrorener Neandertalerjungen zu neuem Leben erweckt wird. Ebenfalls gut besucht waren ›Die Wolke‹ über eine Katastrophe in einem deutschen Atomkraftwerk, dicht gefolgt vom Oscar-Gewinner ›Das Leben der Anderen‹ und von ›Knallhart‹, einem Film über Jugendgewalt. Auf große Resonanz stieß auch ›Eine unbequeme Wahrheit‹, Al Gores Film über die drohende Klimakatastrophe, ausgezeichnet mit dem Oscar für den besten Dokumentarfilm.

Sonder- und Begleitveranstaltungen
skw02Im Rahmen von 44 Begleit- und Sonderveranstaltungen hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit zu Diskussionen mit RegisseurInnen oder mit Experten in medienpädagogisch betreuten Kinovorstellungen. Bei der zentralen Auftaktveranstaltung der SchulKinoWochen am 5. Februar in Hannover stellte Regisseur und Produzent Michael Loeken vor 140 Schülerinnen und Schülern seinen Dokumentarfilm ›Losers and Winners‹ über den Abbau der Kokerei Kaiserstuhl und die konkreten Auswirkungen der Globalisierung zur Diskussion. Dieser inzwischen mehrfach international preisgekrönte Film wurde exklusiv noch vor dem bundesweiten Kinostart gezeigt.
In Wilhelmshaven zu Gast war der Regisseur Ali Samadi Ahadi mit ›Lost Children‹, einem aufrüttelnden Dokumentarfilm über das grausame Schicksal von Kindersoldaten im Norden Ugandas.
In mehreren Kinos in Niedersachsen zeigte Manuela Stacke ihren einfühlsamen und wunderbar erzählten Film ›Mondscheinkinder‹, der einen tiefen Eindruck bei den Schülerinnen und Schülern hinterließ und viele Diskussionen auslöste.
Auch Heike Schober stellte sich den vielen Fragen und Meinungen zu ›Platzangst‹, ihrem Spielfilm über rechte Jugendliche, den sie in Uelzen präsentierte.
Der Regisseur Paul Meyer diskutierte in Papenburg seinen mit dem Grimme-Preis ausgezeichneten Dokumentarfilm ›Der Hauptmann von Muffrika‹, der Ereignisse aus den letzten Kriegstagen im Emsland schildert.
Bei der regionalen Auftaktveranstaltung in Goslar diskutierten nach dem Film ›Die Wolke‹ Astrid Klug (Staatssekretärin im Bundesumweltministerium), Anne Kerlin (Jugendparlament Goslar) und Martin Daubner (Ingenieur von Windkraftanlagen) über den Film, aber auch über Umweltschutz und alternative Energie. Moderiert wurde das ›Filmforum‹ von Thomas Schäffer, Geschäftsführer der nordmedia, der Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen.
Zwei Kinoseminare der Bundeszentrale für politische Bildung in Lüneburg ergänzten das umfangreiche Veranstaltungsprogramm.

Unterstützt durch Kultusministerium
skw03Unterstützt wurde das landesweite Projekt durch den Niedersächsischen Kultusminister Bernd Busemann, da es die Chance biete, ›die Kompetenzen junger Menschen auf dem Gebiet der audiovisuellen Medien zu fördern und das Aufgabenfeld ›Film im Unterricht‹ weiter zu stärken‹.
Dazu dienten auch acht dezentrale Veranstaltungen und eine zentrale Fortbildung der Bundeszentrale für politische Bildung für Lehrerinnen/ Lehrer, die in Kooperation mit den SchulKinoWochen durchgeführt wurde und das Angebot ergänzten. Dabei wurden Kriterien der Filmanalyse und Filmästhetik erläutert, Kenntnisse über Filmsprache und Geschichte, über Bildtraditionen, filmische Narration und Genremuster vermittelt und Methoden der Einbindung von Film in den Unterricht vorgestellt.

Filmkritik-Wettbewerb
An dem erstmals angebotenen Filmkritik- Wettbewerb konnten sich alle Schülerinnen und Schüler ab der 3. Klasse beteiligen. Insgesamt gab es über 100 Einreichungen. Die Gewinner werden im Juni 2007 bekannt gegeben.

Positive Bilanz
skw04Die Veranstalter VISION KINO und das Film & Medienbüro Niedersachsen ziehen eine sehr positive Bilanz. Die Schul- KinoWochen Niedersachsen 2007 und die dort ermöglichte Auseinandersetzung mit dem Medium Film sehen sie als wichtigen Baustein zur Stärkung der Film- und Medienkompetenz der Kinder und Jugendlichen.
Die überaus guten Erfahrungen bei den Filmgesprächen und Diskussionen hätten eindrucksvoll belegt, dass Schülerinnen und Schüler großes Interesse haben, andere Filme zu sehen und zu diskutieren. Positiv werteten die Veranstalter auch die umfangreiche Berichterstattung über die SchulKinoWochen Niedersachsen in den Medien.
Nach der positiven Resonanz werden bereits die Weichen für die SchulKinoWochen Niedersachsen 2008 gestellt, die vom 11. Februar bis 7. März 2008 geplant sind.

Karl Maier

Infos: www.schulkinowochen-nds.de

Die Schulkinowochen Niedersachsen sind ein Projekt von VISION KINO - Netzwerk für Film- und Medienkompetenz in Kooperation mit dem Film & Medienbüro Niedersachsen. Sie werden von der Niedersächsischen Landesmedienanstalt und der nordmedia Fonds GmbH gefördert.
VISION KINO ist eine Initiative des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Filmförderungsanstalt, der Stiftung Deutsche Kinemathek und der ›Kino macht Schule‹ GbR. VISION KINO steht unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst Köhler.
Das Film & Medienbüro Niedersachsen e.V. ist der Dachverband kultureller Medienschaffender in Niedersachsen.

Bild 1: Zu Gast in Uelzen: Heike Schober diskutiert im ›Hundertwassersaal‹ des Central Theater ihren Film ›Platzangst‹.
Bild 2: Podiumsdiskussion in Goslar: Thomas Schäffer, Astrid Klug, Martin Daubner und Anne Kerlin (v.li.)
Bild 3: Filmgespräch in Oldenburg: Engagierte Diskussion über ›Mondscheinkinder‹, moderiert von Ralf Knobloch.
Fotos: Karl Maier
Zuletzt aktualisiert am Donnerstag, den 18. März 2010 um 13:57 Uhr