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Juliane Bartel Preis 2007 verliehen PDF Drucken E-Mail
Donnerstag, den 18. März 2010 um 11:01 Uhr
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Die Preisträgerinnen (von rechts): Birgit Schulz, Claudia Heissenberg, Frauenministerin Mechthild Ross-Luttmann, Buket Alakus und Angelika Brock, die für Beatrice Sonhüter den Preis entgegennahm. Nicht auf dem Bild: Güner Y. Balci. Foto: Koch / Nds. Sozialministerium

Bereits zum siebten Mal hat das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit den Frauen- Medienpreis ausgelobt. Er ist nach der verstorbenen Fernsehjournalistin Juliane Bartel benannt und mit insgesamt 12.000 Euro dotiert. Eine Jury unter dem Vorsitz von Helga Schuchardt hat die Preisträgerinnen aus insgesamt 117 eingereichten Wettbewerbsbeiträgen ausgewählt. Der stellvertretende NDR-Intendant und Direktor des Landesfunkhauses Niedersachsen, Dr. Arno Beyer kündigte an, der NDR wolle die Filme im Rahmen einer Preistäger-Filmnacht ausstrahlen.
In der Kategorie Fernsehspiel und Serien ging der mit 5.000 Euro dotierte Hauptpreis an Eine andere Liga von Buket Alakus. Der Spielfilm wurde von der nordmedia gefördert und erzählt die Geschichte eines fußballbegeisterten deutsch-türkischen Mädchens, das an Brustkrebs erkrankt. „Konfrontiert mit dem Tod erkämpft sie sich gegen den Widerstand ihres Vaters ihren ganz eigenen Weg zurück ins Leben. Entstanden ist daraus eine wunderschöne, leichte Liebesgeschichte – tabulos, glaubwürdig und ausnahmslos hervorragend besetzt.“
In der Kategorie Information, Dokumentation und Moderation wurden zwei jeweils mit 2.500 Euro dotierte Preise verliehen:
A Right To Live - AIDS Medikamente für Millionen von Birgit Schulz, 44 Min., gesendet beim WDR Köln / Arte. „Der Film verfolgt die Arbeit der thailändischen Pharmazeutin Krisana Kraisintu, die es allen Widerständen zum Trotz geschafft hat, in Afrika hochwirksame wie kostengünstige AIDS-Medikamente zu produzieren. Die Zuschauer lernen eine kluge, mutige, energiegeladene Wissenschaftlerin kennen, die in beeindruckender Weise weltweiten Pharmakonzernen den Kampf angesagt hat. Ein Beitrag mit vielen Hintergrundinformationen, sehr sachzentriert, berührend und ermutigend zugleich.“
Frauen sind anders krank von Beatrice Sonhüter, 52 Min. gesendet beim Bayrischen Fernsehen / Arte. „Das Geschlecht in der Medizin – oft eine Frage von Leben und Tod. Der vorliegende Film dokumentiert das Engagement zweier Vorreiterinnen der medizinischen Genderforschung. Dabei gelingt es der Autorin, sachkundig und klar positioniert, komplizierte Zusammenhänge anschaulich zu machen und dabei hochinteressante und oft neue Erkenntnisse zu vermitteln.“
Der mit 1.000 Euro dotiert Nachwuchsförderpreis, der außerdem eine dreitägige Hospitation bei Radio Bremen, sowie ein siebentägiges Profi-Training in der 1. Moderations-Akademie für Medien und Wirtschaft Carmen Thomas beinhaltet, wurde verliehen an:
Gewalt gegen Frauen, von Güner Y. Balci, 7 Min. Beitrag bei frontal 21, gesendet beim ZDF. „Immer wieder werden Frauen Opfer ihrer eigenen gewalttätigen Männer. Der gradlinig erzählte und gut recherchierte Magazinbeitrag schildert wie Frauen vergeblich auf die Hilfe staatlicher Institutionen hoffen. Mutig deckt der Beitrag einen offensichtlichen Missstand innerhalb unseres deutschen Rechtssystems auf. Er steht damit für vorbildlichen investigativen Journalismus - parteilich, hochpolitisch, kritisch wie engagiert zugleich.“
Der mit 1.000 Euro dotierte Sonderpreis Hörfunk 2007 ging an: Claudia Heissenberg für ihren Beitrag Agnes Pockels - Chemikerin, 12 Min., der im Rahmen der Sendereihe „Starke Frauen“ im WDR 5 gesendet wurde. Der Beitrag porträtiert eine Chemikerin, geboren in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die nie eine Universität besuchen durfte und dennoch letztlich entscheidende wissenschaftliche Erkenntnisse in der Grundlagenforschung schuf. Der Autorin gelingt es mit diesem Kurzbeitrag, komplexe Sachverhalte unterhaltsam, spannend und informativ zugleich zu erklären. Der Beitrag ist Teil der WDR-Reihe „Starke Frauen“, deren Verdienst es ist, die großen Leistungen von in Vergessenheit geratenen Frauen bekannt zu machen und ihnen jenen Stellenwert in Geschichte und Gegenwart zu verleihen, der ihnen zweifelsohne gebührt.“

Jury
Die Jury bestand aus Silke Baumgarten (Redaktion Brigitte), Carol Campbell (Schauspielerin und Moderatorin), Ronald Meyer-Arlt (Ressortleiter Kultur, Hannoversche Allgemeine Zeitung), Andreas Neumann (Leiter "Fernsehen Aktuell“, Radio Bremen), Prof. Dr. Jutta Röser (Universität Lüneburg, Arbeitsbereich Kommunikationswissenschaft und Medienkultur ), Reinhard Scheibe (Niedersächsische Lotttostiftung, Staatssekretär a. D.), Helga Schuchardt (Landesministerin a. D.), Carmen Thomas (Journalistin und Autorin, Geschäftsführende Direktorin der 1. Moderationsakademie für Medien und Wirtschaft).

Förderung und Kooperationen

Gefördert wurde der mit 12.000 Euro dotierte FrauenMedienPreis 2007 maßgeblich von der Niedersächsischen Lottostiftung. Außerdem gab es Unterstützung vom NDR, Radio Bremen, der Niedersächsischen Landesmedienanstalt, dem Niedersächsischen Sparkassenverband, der die Skulptur von Ulrike Enders stiftete, dem ZDF, dem Film und Medienbüro Niedersachsen, der 1. Moderationsakademie für Medien und Wirtschaft von Carmen Thomas, der Leibniz Universität Hannover, dem Landesfrauenrat Niedersachsen und der Vernetzungsstelle für Frauenbeauftragte und Gleichberechtigung, der Landesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros Niedersachsen und den Multi-Media Berufsbildenden Schulen.

Quelle: Nds.-Sozialministerium
Zuletzt aktualisiert am Donnerstag, den 18. März 2010 um 11:08 Uhr