Home Rundbrief alte Ausgaben Jahrgang 2007 Vorspann Rundbrief 88
Vorspann Rundbrief 88 PDF Drucken E-Mail
karl_2008 Pünktlich zu unserem 20-jährigen Rundbrief- Jubiläum haben wir unser informatives aber auch zuweilen kritisches Organ liften lassen. Dabei hat unser Praktikant Ole Grabowsky viele Ideen eingebracht und bei der Umsetzung geholfen. Danke Ole! Eigentlich können wir uns das neue Layout finanziell gar nicht leisten: die Anzeigen- und Aboerlöse decken gerade mal 60 % der Druckund Vertriebskosten. Die anderen 40 % werden von den Mitgliedern des Film & Medienbüros durch ihre Mitgliedsbeiträge finanziert. Die redaktionelle Arbeit erfolgt komplett ehrenamtlich.

Rückblick
In Zeiten von e-paper müssen wir schon ein bisschen verrückt sein, weiter auf bedruckte Seiten zu setzen und dafür auch noch unbezahlt viele Tage und Nächte nebst manchem Wochenende zu investieren, damit vier Rundbriefe im Jahr erscheinen können. Die positive Resonanz – auch die Kritik – zeigt, dass der Rundbrief nicht nur gelesen wird sondern auch einen wichtigen Stellenwert in der internen und externen Kommunikation in der niedersächsischen Medienlandschaft hat. Natürlich kann man vieles noch besser machen, dafür fehlt es leider aber an Geld, z. B. für Grafik, für die Redaktion, für Autorenhonorare. Dennoch hat der Rundbrief mit der Nr. 88 das Alter von 20 Jahren erreicht. Ich habe den Rundbrief in den 20 Jahren begleitet und er mich. Über diese bewegte Zeit werde ich eventuell in meinen Memoiren noch genauer eingehen. Unvorstellbar für heutige Kommunikationsmöglichkeiten ist, dass in den ersten Jahren noch keine Computer zur Verfügung standen und die Überschriften noch mit Letraset gerubbelt werden mussten.
Inhaltlich gab es auch früher immer wieder Beiträge, die sich kritisch mit politischen Entscheidungen zur Filmförderung auseinander gesetzt haben. Anfang der 90er Jahre gab es Streit um die Fördermitttelvergabe. Der zuständigen Ministerin Helga Schuchardt wurde „Filmpolitik nach Gutsherrenart“ vorgeworfen. Frau Schuchardt hat das ausgehalten, professionell. Auf die Zusammenarbeit mit ihr und dem MWK hat sich der Streit nicht negativ ausgewirkt. Stellt sich die Frage, wie kritikfähig ist unsere Gesellschaft heute?

Ausblick
Nun wünschen wir uns, dass das frischere Erscheinungsbild und die bessere Lesbarkeit der sowieso interessanten und informativen Beiträge eine Abo-Welle auslöst. 14 € im Jahr sollten noch drin sitzen. Ein Tipp: man kann sich das Abo selbst zu Weihnachten schenken oder auch verschenken!
Neuen Anzeigenkunden können wir jetzt einen durchgängen Vierfarbdruck anbieten, bei moderaten Preisen und einer hohen Reichweite. Die nächste Ausgabe erscheint zur Berlinale, Anzeigenschluss ist am 18.01.2008.

Steuern sparen
Um das Erscheinen des Rundbriefes als Forum für Filmkultur und die unabhängige Medienszene in Niedersachsen zu sichern, sind wir auf viele UnterstützerInnen angewiesen.
Der einfachste Weg ist die steuerlich absetzbare Spende. Eine Spende in dreistelliger Höhe haben wir in den letzten Tagen schon erhalten. Thomas Wilk, wir danken Dir!
Hier unsere Bankverbindung, für diejenigen, die in diesem Jahr noch sinnvoll Steuern sparen möchten:

Film & Medienbüro Niedersachsen e.V.
Konto-Nr. 609 776, BLZ 265 501 05
Sparkasse Osnabrück
Zweck: Spende für Rundbrief

Große Koalition bei Filmförderung
Nun aber zu anderen wichtigen Themen. Anlässlich der Landtagswahl in Niedersachsen am 27.01.2008 haben wir die Programme der Parteien gesichtet. Beim Thema Filmförderung können wir erfreut feststellen: Alle Parteien wollen unabhängige Produktionen stärken, den Nachwuchs fördern und niedersächsische Firmen bei der Förderung besser einbeziehen.
Auch in der nun ablaufenden Legislaturperiode gab es schon mal eine große Koalition bei der einstimmigen Verabschiedung einer Landtagsentschließung zur Filmförderung. Bleibt zu hoffen, dass der neue Landtag und die neue Landesregierung weiter dran bleiben am Thema, denn es gibt noch genug zu tun. Wir haben dazu unsere Vorstellungen formuliert, auch in diesem Rundbrief.

Dauerthema Filmrechte
Erfreulich ist, dass einige unserer Forderungen auch von Akteuren erhoben werden, von denen wir das nicht vermutet hätten. Zum Beispiel Sytze von der Laan, Geschäftsführer der Studio Hamburg International Production, forderte beim nordmedia- Talk in Hannover zum Thema Rechte bessere Bedingungen für die Produzenten. Es sei nicht akzeptabel, dass die Produzenten für die Entwicklung von Stoffen nicht bezahlt würden und durch den totalen Rechte-buyout auch nicht an den Auswertungserlösen beteiligt werden.
Ohne Rechte sei auch der Aufbau einer Library nicht möglich. Dies führe zu einer klaren Benachteilung deutscher Produzenten. In den USA z. B. könnten Firmen rund ein drittel der Einnahmen durch die Filmrechte generieren, u.a. durch die Neulizenzierung der Produktionen für die unterschiedlichsten Auswertungsformen.
Bleibt zu hoffen, dass dieses Thema offensiv und konstruktiv von den Verbänden und den Fernsehverantwortlichen angegangen wird.
Allen Leserinnen und Lesern, Unterstützern und Anzeigenpartnern wünschen wir eine schöne und erholsame Weihnachtszeit und ALLES GUTE für 2008!!!

Karl Maier


Zuletzt aktualisiert am Mittwoch, den 03. März 2010 um 14:23 Uhr