Home Rundbrief alte Ausgaben Jahrgang 2006 Vorspann Rundbrief 82
Vorspann Rundbrief 82 PDF Drucken E-Mail
karl_200820 Jahre Film & Medienbüro - die erste
Im Mai 1986 wurde das Film & Medienbüro Niedersachsen (FMB) während des Internationalen Experimentalfilm-Workshops in Osnabrück gegründet. Die Gründungsmitglieder waren unzufrieden mit der quasi Nicht-Förderung der Filmkultur durch das Land Niedersachsen, das damals ganze 200.000 DM für Filmförderung bereit stellte. Dementsprechend war von einem Netz von Initiativen kaum etwas sichtbar. Der Zusammenschluss im FMB sollte helfen, die Interessen der FilmemacherInnen gemeinsam durchzusetzen.
Nicht zuletzt durch die Lobbyarbeit des FMB konnte tatsächlich vieles an Verbesserungen erreicht werden. So wurde der Etat für Filmförderung nach und nach erhöht und unabhängige Gremien entschieden über die Vergabe der Fördermittel.
Die Festivallandkarte verzeichnete einen bemerkenswerten quantitativen und qualitativen Zuwachs in Niedersachsen. Der EFilm- Workshop hat sich zum European Media Art Festival entwickelt, die Festivals in Braunschweig, Emden, Oldenburg, das up-and-coming in Hannover, ein zweites Festival in Osnabrück und Hannover und noch eine Reihe weiterer Filmfeste in Göttingen, Wilhelmshaven, Verden, Hildesheim und Uelzen haben die Filmkultur zu einem wichtigen Bestandteil der Kultur gemacht.

Blick zurück nach vorn
Die ›Blüte‹ dieser Entwicklung war Mitte bis Ende der 90er Jahre: Nicht nur die Festivalszene war in Aufbruchstimmung. Auch im Bereich der unabhängigen Filmproduktion und der Weiterbildung gab es viele erfolgreiche Initiativen. Man diskutierte über Filme, Förderkonzepte und Perspektiven, z. B. bei der jährlichen ›Inventur‹. Es fanden sogar Hearings der Landesregierung statt, wo FilmemacherInnen nach ihrer Meinung gefragt wurden.
Wir wollen in der nächsten Ausgabe des RUNDBRIEF einige wichtige Punkte der letzten 20 Jahre noch einmal genauer betrachten. Dabei soll kein ›nostalgischer Rückblick‹ entstehen sondern der Versuch unternommen werden - gerade auch mit Blick auf die aktuelle Situation und die Zukunft - aus der Vergangenheit auch etwas zu ›lernen‹. Denn, nicht jede ›Reform‹ bringt Verbesserungen für die von der Reform betroffenen und wenn dann auch noch die freien Fördermittel des Landes massiv gekürzt werden, ist die Filmkultur bedroht.
Als ›Sprachrohr‹ der Filmschaffenden, wie wir von der Staatskanzlei bezeichnet werden, wissen wir sehr genau, wer von den Veränderungen und Kürzungen der letzten Jahre betroffen ist. Auch das FMB selbst ist betroffen: seit nunmehr eineinhalb Jahren muss das Engagement für die Filmkultur und für die Filmschaffenden ehrenamtlich erfolgen.
Die Versuche, vom Land zur Durchführung unserer Aufgaben angemessen - wie andere Kulturverbände - gefördert zu werden, sind erst mal gescheitert. Laut Aussage der Landesregierung besteht nur die Möglichkeit, das FMB im Rahmen der Projektförderung aus Mitteln der nordmedia zu fördern. Mehr dazu in unserer Stellungnahme auf die Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der SPD in diesem Rundbrief.

AUFRUF
Wir möchten Sie, liebe Leserinnen und Leser, herzlich einladen, sich am oben erwähnten Rück- und Ausblick mit Beiträgen zu beteiligen. Diese Beiträge sollen im nächsten RUNDBRIEF in einer speziellen Beilage veröffentlicht werden. Um diese Beilage finanzieren zu können, sind wir auch auf Anzeigen angewiesen. Wer also speziell zum 20-jährigen Jubiläum eine Anzeige schalten möchte, ist herzlich eingeladen. Die Anzeigenpreisliste der Beilage senden wir gerne zu.
Lobend erwähnen möchten wir in dem Zusammenhang das Filmfest Braunschweig, das bereits in diesem RUNDBRIEF eine Gratulations- und Unterstützeranzeige geschaltet hat.

Aktivitäten geplant
Intern diskutieren wir auf Mitgliederversammlungen über die Perspektiven des FMB und der kulturellen Filmszene in Niedersachsen. Eine 1. Runde findet am 13. Mai 2006 während des EMAF an ›historischem‹ Ort in Osnabrück statt. Dabei sollen auch verschiedene Maßnahmen diskutiert werden, die aus unserer Sicht für den Erhalt und die Weiterentwicklung der Filmkultur in Niedersachsen erforderlich wären. Weitere Treffen sollen in Hannover stattfinden, um gemeinsame Interessen und Ziele des FMB und seiner Mitglieder zu definieren. Ebenfalls in Hannover ist für Ende November eine Tagung mit wichtigen Film- und Medienthemen geplant. Dann wollen wir auch ein bisschen unser 20-jähriges Bestehen feiern. Die Voraussetzungen sind zwar nicht optimal, aber immerhin gibt es uns noch - im Gegensatz zu manchen berühmten Vorbildern wie z. B. dem Hamburger Filmbüro. Und solange die Zahl der Neueintritte von Mitgliedern höher liegt als die Zahl der Austritte, sollte man auch in schwierigen Zeiten feiern und dabei Energie tanken für die filmkulturelle Lobbyarbeit.

Mitglied werden!!!

Wen das ermutigt hat, auch Mitglied zu werden, herzlich willkommen. Auf Wunsch senden wir gerne unsere Satzung und ein Aufnahmeformular zu. Beides ist auch online zu finden unter www.filmbuero-nds.de

Wir wünschen anregende Lektüre und freuen uns auf Ihre Beiträge und Anzeigenbuchungen.

Karl Maier

Zuletzt aktualisiert am Dienstag, den 23. März 2010 um 12:56 Uhr