Home Rundbrief alte Ausgaben Jahrgang 2005 Vorspann Rundbrief 79
Vorspann Rundbrief 79 PDF Drucken E-Mail
karl_2008 Das Mediengefüge ist in den letzten Monaten in einige Turbulenzen geraten. Der Schleichwerbeskandal ist längst nicht ausgestanden, die Konsequenzen noch nicht abzusehen. Eigentlich hätten wir in diesem RUNDBRIEF einen Schwerpunkt auf dieses brisante Thema legen können, aber darüber haben ja viele Medien berichtet. Der NDR ist bisher kaum betroffen, allerdings musste bei Studio Hamburg Mitte Juli Frank Döhmann seinen Hut nehmen. Döhmann war seit Anfang des Jahres als Geschäftsführer der Studio Hamburg Produktion tätig. Zuvor war der Geschäftsführer der Colonia Media in Köln. Er hatte in einem Kieler Tatort nachträglich versucht, von einer Lotto- Gesellschaft eine finanzielle Zuwendung zu erhalten. In Köln erwägt der WDR, von Döhmann wegen seiner dortigen Verstöße Schadenersatz zu fordern.
Ende Juni kritisierte das Nachrichtenmagazin FOCUS, nordmedia fördere ›seichte und anspruchslose Sendungen‹ des NDR mit teils sechsstelligen Summen. So werde beispielsweise die neue ARDShow ›Alida - Lust am Wohnen‹, in der Moderatorin Alida Gundlach Einrichtungstipps gibt, von nordmedia mit 226.602,50 Euro bezuschusst. Der offensichtlich gut informierte FOCUS weiter: ›Nach der Vereinbarung der Gesellschafter sollen mit dem Geld aber vor allem anspruchsvolle Filme, Dokumentationen und regionale Kulturfestivals finanziert werden‹. Abschließend weckt der FOCUS- Beitrag Hoffnungen bei den Kreativen: In Gesprächen mit NDR-Intendant Jobst Plog habe Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU), so FOCUS, auf ›neue Richtlinien für die Vergabe der zehn Millionen Euro gepocht, die der nordmedia jährlich zur Verfügung stehen‹.

2006 keine Kürzung bei Filmförderung

Ob es bei den genannten 10 Mio. € bleibt, hängt auch vom Land Niedersachsen ab, das zusammen mit NDR, ZDF, Land Bremen und Radio Bremen den Fördertopf der nordmedia füllt. Für 2006 sind laut Staatskanzlei keine weiteren Kürzungen der Landesmittel bei der nordmedia geplant. Das bedeutet, dass im kommenden Jahr wieder ca. 1,7 Mio. Euro für Projekte, Filmfestivals und in erster Linie TV-unabhängige Filme etc. zur Verfügung stehen.
Ende September sollen dem Landtag Antworten auf die im Januar diesen Jahres einstimmig verabschiedete Landtagsentschließung vorgelegt werden. Hier darf man gespannt sein, ob es der Landesregierung gelungen ist, beispielsweise ›gegenüber dem NDR darauf hinzuwirken, dass bei der Förderung durch die nordmedia eine Mischung aus ›Experimentellem‹ und ›zuschauerattraktiven Projekten‹ erzielt wird‹.
Die Landtagsentschließung ist in unserem RUNDBRIEF Nr. 77 abgedruckt und auch online unter www.filmbuero-nds.de unter ›Aktuelles‹ zu finden.
Wir hoffen, im nächsten RUNDBRIEF Anfang Dezember dann erfreuliche Neuigkeiten für die Freunde anspruchsvoller Filme, Dokumentationen und Filmfestivals verkünden zu können.

Karl Maier
Zuletzt aktualisiert am Donnerstag, den 01. April 2010 um 09:15 Uhr