Home Rundbrief alte Ausgaben Jahrgang 2005 SELBSTGEDREHTE - Filmförderung in Hannover 2001-2005
SELBSTGEDREHTE - Filmförderung in Hannover 2001-2005 PDF Drucken E-Mail
gender Vom 15. bis 17. Dezember 2005 gibt es im Medienhaus Hannover Filme zu sehen, die mit Unterstützung der Stadt Hannover entstanden sind. Aus diesem Anlass hat Volker Siebel den folgenden Beitrag verfasst.
›1991 wurde der erste Kurzfilm fertig gestellt, der mit Mitteln des Kulturbüros (damals noch ›Kulturamt‹) der Stadt Hannover gefördert wurde. Nach langen Jahren der finanziellen Flaute für die unabhängigen Filmschaffenden in der Stadt hatte das Kulturamt, veranlasst durch die Initiative des Film & Medienbüro Niedersachsen, ein Einsehen mit Hannovers Filmszene und stellte ab 1990 einen kleinen Etat für lokale Filmproduktionen und Veranstaltungen zur Verfügung.
Das Fördermodell, das ein von den Mitgliedern des Film & Medienbüro gewähltes unabhängiges Fachgremium als Entscheidungsinstanz zwischenschaltete, um über die zu fördernden Projekte zu beraten, galt als vorbildlich und wurde später für den freien Theaterbereich übernommen.
Einen ersten Überblick der mit diesen Mitteln entstandenen Werke präsentierte das Regionalbüro Hannover des Film & Medienbüro Niedersachen im Juni 1996, ein weiterer folgte anlässlich der filmischen ›Inventur‹ des Landes Niedersachsen im März 2001. Seit dieser letzten Werkschau sind fast fünf Jahre vergangen, und erneut waren die freien Filmschaffenden Hannovers nicht untätig.
Die seither entstandenen Produktionen fanden erstaunlich oft ihr Publikum - sprich die geeigneten Spielorte, welche die ARBEITEN zeigen wollten, ob nun die Berlinale, ausländische Filmfestivals oder das Fernsehen. Gerade die persönlichen HERANGEHENSWEISEN und nicht der Norm entsprechenden Formate fanden großen Zuspruch, und folgerichtig wurde das auch mit Preisen honoriert.
Unter dem Titel SELBSTGEDREHTE bieten wir nun die Gelegenheit, sich einen Blick über Hannovers vielfältig schillerndes filmisches Potenzial zu verschaffen.
Die SELBSTGEDREHTEN treten erneut den Beweis an, dass es jenseits der ›großen‹ Förderung (die sich bekanntlich aus der kulturellen Förderung zurückgezogen hat - und, das sei nebenbei gesagt, einige der hier präsentierten Filme auch nicht zu fördern bereit war) eine Szene gibt, die mutig, charmant und unkonventionell zu Werke geht und dabei so manches links überholt, was mit mehr Geld, aber deutlich weniger Fantasie und Risiko in den (Fernseh-)Sand gesetzt wurde. Umso mehr muss man es der Stadt Hannover und ihrem Kulturbüro anrechnen, dass es in Zeiten knapper Kassen und allgemeinen kulturpolitischen Kahlschlags weiterhin auf dieses Pferd setzt - völlig zu Recht, da eine funktionierende Medienszene, welche die unterschiedlichsten Menschen und ebenso die Künste zusammenbringt, ein wichtiger Bestandteil des kulturellen Lebens in einer Großstadt ist.‹

Volker Siebel
Zuletzt aktualisiert am Dienstag, den 30. März 2010 um 11:40 Uhr