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Treffen der Filmbüros 2012 PDF Drucken E-Mail

Am 2. Mai 2012 trafen sich in Stuttgart einige Vertreter von Filmbüros: Roland Fischer (Filmbüro BW), Klaus W. Becker (Filmbüro Bremen), Erwin Heberling (Filmbüro Hessen), Michael Koob (Filmbüro Saar), Karl Maier (Film & Medienbüro Niedersachsen). Zu dem Treffen war die AG DOK eingeladen, die mit den Vorstandsmitgliedern Alice Agneskirchner und Thomas Frickel vertreten war.

Folgende Themen wurden besprochen:
=> Situation der Filmbüros / Filmförderungen in den Ländern:
Bei der Vorstellungsrunde wurde kurz über die unterschiedlichen Fördersituationen in den Ländern gesprochen. Kulturelle Förderungen wie aktuell in Bremen, wo die gesamte freie Kulturszene bedroht ist, sind finanziell ausgedünnt. Viele Kreative zieht es zu den finanzstarken Ländern mit den gut aufgestellten Förder-GmbHs. Allerdings muß die Situation für die unabhängigen Filmemacher hier nicht besser sein, wie das Beispiel  Berlin / Medienboard mit einer stetig wachsenden Filmförderung zeigt. "Viele gehen nach Berlin, können aber nicht von ihrer Filmarbeit leben".


=> Prekäre Situation im Medienbereich:
Erste Zahlen aus einer Umfrage der AG DOK unter ihren Mitgliedern: 70 % der Regisseure und Autoren können nicht von ihren Gagen leben. Von Thomas Frickel und Alice Agneskirchner werden auch die zunehmenden sittenwidrigen Vertragsangebote, Honorarkürzungen von bis zu 30 % gegenüber den Ansätzen von früher, die Arroganz vieler TV-Mitarbeiter sowie die Verringerung von Sendeplätzen für Dokumentarfilme beklagt. Die AG DOK bietet den Filmbüros zu diesen – und zu weiteren Themen - gemeinsame Veranstaltungen in den Ländern an.

=> Prekäre Situation in der Kultur:
Hier empfehlen sich eventuell Kooperationen mit anderen Kulturverbänden aus den Bereichen Literatur, Bildende Kunst, Kunstschulen, Musik etc.

=> Fernsehen:
Die AG DOK verwies auf ihr Papier zur Haushaltsabgabe, in dem vorgeschlagen wird, 10 % der zukünftigen Haushaltsabgabe – das wären nach Schätzungen der AG DOK rund 800 Mio Euro – direkt den Programmherstellern kostenfreier nichtkommerzieller und werbefreier Angebote im Internet zur Verfügung zu stellen. Programmhersteller wären Filmemacher, Netzaktivisten und andere. Das Papier steht unter www.agdok.de/de_DE/news/157202/hpg_detail

=> Filmförderung:
Auf Grundlage der Studie der AG DOK - WER FÖRDERT HIER WEN - WEM DIENEN DIE FILMFÖRDEREINRICHTUNGEN DER LÄNDER? soll der Einfluss der Sender auf die Förderungen kritisch hinterfragt werden. Dabei muss in den jeweiligen betroffenen Ländern die Politik mit den in mehreren Rundfunkstaatsverträgen festgestellten Punkten konfrontiert werden, dass die Mittel, die die Sender den Förderungen zur Verfügung stellen freie Fördermittel sind und somit nicht für normales Programm an die Sender zurück fließen müssen und auch nicht an Sendertöchter gehen dürfen. Ein anderes Modell wäre, die Sender zahlen nichts mehr in die Förderungen ein und können mit den nicht abgeführten Gebührenmitteln wieder mehr Auftragsproduktionen vergeben.

=> Urheberrecht:
Dieses Thema ist natürlich von besonderer Aktualität, spätestens seit dem "Wutausbruch von Sven Regner". Auch die AG DOK befindet sich in der Diskussion darüber, dazu gehört auch die Auseinandersetzung mit der "Fair Use"-Regelung, die in Amerika gilt.

=> Wiederbelebung der BuFi:
Ob eine Wiederbelebung und Umbenennung der BuFi geeignet ist, einen Bundesverband der Filmbüros und Filmverbände zu gründen, blieb offen.

Rückfragen an:
Karl Maier (Film & Medienbüro Niedersachsen)
Erwin Heberling (Filmbüro Hessen)