Der Niedersächsische Wahlkrimi am 20. Januar 13 wird wohl in die Geschichte eingehen. Spannender kann ein Abend kaum sein. Offensichtlich war das für den NDR entweder nicht spannend genug oder man war nicht auf diese Situation vorbereitet, denn spätestens ab 21 Uhr gab es das normale Programm im Sender für den Ganzen Norden. Zugegeben, Niedersachsen ist da nur ein Teil, aber hier hätte das Öffentlich-Rechtliche System noch stärker seine Kompetenzen und seine Verankerung in der Fläche unter Beweis stellen können. Mal sehen, ob das im Rundfunkrat des NDR ein Nachspiel hat und ob man das dann erfährt.

Nach der Wahl werden die Parteien, vor allem die knapp siegreichen, natürlich an ihren vor der Wahl gemachten „Versprechungen“ gemessen. Ob und was die SPD und Die Grünen zum Thema Filmförderung „versprochen“ haben, dazu gibt es mehr in diesem Rundbrief, denn wir haben die ParteienvertreterInnen kurz vor der Wahl zu einer Diskussion eingeladen und die war nicht nur gut besucht sondern auch sehr aufschlussreich. Wir sind gespannt, ob sich bei den Zuständigkeiten für die Filmförderung unter der neuen Landesregierung etwas ändert.

Früher lag die Federführung beim Ministerium für Wissenschaft und Kultur, ging dann allerdings unter der SPD zur Staatskanzlei über. Spannend wird auch sein, welche Personen in welche Ämter kommen werden. Bisher ist da noch kaum was durchgesickert. Zuerst die Themen, dann die Personalien lautet die Devise. Aber bis Mitte des Monats wird sich wohl so manches Geheimnis lüften, werden MinisterInnen und StaatssekretärInnen bekannt sein. Sie werden für manche Themen und Veränderungen einen langen Atem benötigen, das wurde schon bei der Filmförderdiskussion deutlich. Wir bieten hier gerne unsere Unterstützung und Beratung an. Vielleicht sieht man ja beim Empfang der nordmedia in Berlin schon ein paar neue Gesichter aus der Politik und kann erste Kontakte knüpfen oder diese vertiefen. Wer dann schon mal in Berlin ist, hat auch die Möglichkeit, diverse interessante Veranstaltungen zu besuchen. Zwei, die auf jeden Fall kostenlos und dennoch informativ sein dürften sind die Mitgliederversammlung der AG DOK und die Veranstaltung von Ver.di. Mehr auf den Berlinale-Seiten, auf denen auch die 11 nordmediageförderten Filme kurz vorgestellt werden, die auf dem Filmmarkt zu sehen sind.

Viele weitere Berichte von Festivals und von Preisverleihungen, von Workshops und geplanten Veranstaltungen sind in diesem Rundbrief zu finden.


Nun zu diesem Foto von einem winzigen Kino, das ich in einem größeren Dorf an der Ostküste Neuseelands gesehen habe. Wie man den Plakaten entnehmen kann, sind auch hier „Skyfall“ und „The Hobbit“ die alles beherrschenden Filme. Eigentlich war kurz vor Weihnachten nur eine längst fällige Erholungsreise nach Neuseeland geplant, doch kommt man natürlich im Land von Herr der Ringe und Hobbit an deren Spuren nicht vorbei. Selbst in kleinen Städten gibt es Hinweise, dass in der Region auch Drehs für einen oder beide der weltweiten Neuseeländischen Kassenschlager stattfanden. In größeren Städten konnte man gleich bei mehreren Anbietern entsprechende Locationtouren buchen. Ich verzichtete, denn es gab auch ohne geführte Tour auf eigene Faust jede Menge zu entdecken.

Beindruckt hat mich schon, dass so viele Szenen an so vielen Orten gedreht wurden und das verstreut über die Nord- und die Südinsel. Das war sicher eine große logistische Herausforderung, nicht nur weil es keine Autobahnen gibt und die Bahn als Transport- und Fortbewegungsmittel keine Bedeutung hat. Dafür nimmt man dann eben das Flugzeug oder den Helikopter. Apropos fliegen: in den neuseeländischen Flugzeugen wird man von den Hobbit-Darstellern über das richtige Verhalten im Flieger informiert. Der kurze Film ist nicht nur gut gemacht und witzig, sondern auch Teil einer seit Jahren laufenden Strategie, Neuseeland als wichtigen Standort für internationale Filmproduktionen zu vermarkten. Und das scheint zu gelingen. Mehr dazu dann in meinen Memoiren, wenn ich mal dazu komme, die zu schreiben.

Jetzt ist aber erst mal die Berlinale, dann kommen die SchulKinoWochen und dann geht es wieder los mit FilmFestSpezial-TV, dem Festivalmagazin der Niedersächsischen Bürgersender. Und dann hoffen wir auch noch auf die versprochenen Verbesserungen bei der Filmförderung.

Man sieht sich!