Filmfestivals gegen geplante Mittelkürzung Drucken
Das Netzwerk der niedersächsischen Filmfestivals protestiert gegen den Plan der Landesregierung in Hannover, die seit 2007 bestehende Förderung der Film- und audiovisuellen Medienwirtschaft aus Strukturfördermitteln der EU (EFRE-Gelder) einzustellen. ›Der Wegfall der EFRE-Mittel trifft Filmfestivals von landesweiter Bedeutung und internationaler Ausstrahlung‹, sagt Volker Kufahl, Leiter des Internationalen Filmfestes Braunschweig und Sprecher des Festivalnetzwerkes. ›Wir fordern die Landesregierung auf, der Festivalförderung mindestens Ausgleichsmittel zur Verfügung zu stellen.‹

In seiner Stellungnahme macht das Festivalnetzwerk darauf aufmerksam, dass sich die Förderung von Filmfestivals aus niedersächsischen Landesmitteln seit acht Jahren auf gleichem Niveau befindet und bei einzelnen Festivals sogar zurückgefahren wurde, obwohl im gleichen Zeitraum die Veranstaltungskosten, z. B. bei den Kinomieten oder durch digitale Filmformate, massiv gestiegen sind.

›Vor dem Hintergrund, dass sich die Filmfestivals in Niedersachsen sehr dynamisch entwickelt haben, ist es angesichts ihrer herausragenden Publikumsattraktivität, ihrer kulturwirtschaftlichen und kulturellen Bedeutung nicht hinzunehmen, dass der Anteil der Landesförderung an ihrer finanziellen Ausstattung kontinuierlich sinkt‹, sagt Netzwerk-Sprecher Kufahl. ›Wir fordern die Landesregierung deshalb auf, die Festivalförderung mittelfristig anzupassen.‹ Die Entwicklung widerspricht laut Festivalnetzwerk dem erklärten Ziel der Nordmedia, die Festivals in ihrem Bestand zu sichern und zu stärken. Zudem fordern die Filmfestivals in ihrer gemeinsamen Erklärung auf, die Festivalförderung im Dialog und auf konzeptioneller Grundlage gemeinsam mit den Festivals weiterzuentwickeln.

// Die Stellungnahme im Wortlaut //

1. Die Landesregierung plant, die seit 2007 bestehende Förderung der Film- und audiovisuellen Medienwirtschaft aus EFRE-Fördermitteln ab 2014 einzustellen. Damit würde die Festivalförderung um jährlich rund 200.000 Euro (um über 25%) reduziert. Von der Planung bedroht sind acht Filmfestivals mit zum Teil internationaler Ausstrahlung.
Das Festivalnetzwerk fordert die Landesregierung auf, den Verlust der Fördermittel auszugleichen und dafür Sorge zu tragen, dass die Festivals auch nach 2013 in mindestens der bisherigen Höhe gefördert werden.

2. Seit 2005 stagniert die von der Nordmedia Fonds GmbH vergebene Festivalförderung aus Landesmitteln, während die Veranstaltungskosten der Festivals erheblich gestiegen sind. Der Anteil der Landesförderung an der Finanzierung der Festivals sinkt dadurch kontinuierlich. Dies steht im Widerspruch zum erklärten Ziel der nordmedia, die überregional bedeutenden Festivals ›in ihrem Bestand zu sichern und zu stärken‹. Die geförderten Festivals fordern die Landesregierung auf, die Zuweisungen aus Landesmitteln an die nordmedia Fonds GmbH angemessen aufzustocken und die Festivalförderung proportional anzupassen.

3. Die niedersächsische Festivallandschaft wurde im März 2003 von der Nordmedia evaluiert. Seitdem hat sich die Festivallandschaft verändert. Geförderte wie nicht-geförderte Festivals haben sich dynamisch entwickelt, professionalisiert oder neu ausgerichtet. Gleichzeitig sind auf europäischer wie auf kommunaler Ebene neue Förderinstrumente entwickelt worden (Zielvereinbarungen, mehrjährige Förderverträge). Das Festivalnetzwerk fordert die nordmedia und die Landesregierung auf, die Festivalförderung gemeinsam mit den Festivals und auf konzeptioneller Grundlage weiterzuentwickeln.

Unterzeichner
Internationales Filmfest Oldenburg
Internationales Filmfest Emden Norderney
Internationales Filmfest Braunschweig
Unabhängiges Filmfest Osnabrück
Sehpferdchen - Filmfest für die Generationen, Hannover
European Media Art Festival, Osnabrück
Europäisches Filmfestival Göttingen
up-and-coming - Internationales Film Festival Hannover

Kontakt:
Niedersächsisches Festivalnetzwerk
Volker Kufahl
Tel. 0531/702202-0
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Zuletzt aktualisiert am Donnerstag, den 24. Mai 2012 um 09:32 Uhr